Auf den Kopf gestellt

FinWest I dreht Verbandsliga-Vergleich mit BSG II und holt Remis

Der Schein trügt. Diese Weisheit bewahrheitete sich in der vierten Runde der in der Verbandsliga Nord Niedersachsen/Bremen im Match der zweiten Mannschaft der Bremer Schachgesellscahft und der „Ersten“ der Spielvereinigung FinWest eindrucksvoll.  Und so gelang es FinWest, eine drohende Niederlage noch in ein 4:4 zu verwandeln. 

Dass FinWest einen Manschaftspunkt beim Nachbarn BSG II entführen würde – danach sah es nach zweieinhalb Stunden Spielzeit wirklich nicht aus. Da hatte Benjamin Kaufmann am dritten Brett gerade ein Remis mit Armin Schoene vereinbart und Karsten Ohl versemmelte nebenan gegen den BSGler Thorsten Benecke eine ausgeglichene Stellung.  

Und die Lage an den sechs noch bespielten Brettern? Alles schien ganz eindeutig: Ganz vorne brannte  Ingo Veit ein Offensiv-Feuerwerk gegen Mikhail Tchetchelnitzki ab, während nebenan dessen Vater Boris Tchetchelnitzki den FinWestler Viktor Gesswein gerade in ein ziemlich hoffnungsloses Endspiel drängte. Zwei Bretter tiefer hatte der FinWestler Uwe Körber scheinbar unwiderstehliches Druckspiel mit Dame und Türmen auf der f-Linie und der siebten Reihe gegen den König von Jago Matticzk. Hoffnungslos für FinWest sah es dann wieder an Brett sechs aus, wo Axel Buhrdorf ein ganzes Figurenarsenal gegen die brüchige Rochadestellung von Ali Reza Shabani bei dessen ersten Saisoneinsatz für FinWest aufmarschieren ließ. Aber am nächsten Brett hatte sich Detlef Ryniecki mit Raum- und Bauernvorteil bei munterem Figurenspiel gegen Hayo Hoffer auf die Siegerstraße manövriert. Dass „unten“ bei FinWest dennoch keine echte Freude aufkam, lag am BSGler Robert Klemm, der Pflöcke in die Stellung von Malte Hentrop gerammt hatte und ihm kaum noch Luft zum Atmen ließ. Das alles sah sehr eindeutig aus – und so lag in der Addition eine 3,5:4,5-Niederlage von FinWest in der Luft. 

Doch dann wurden alle gerade geschilderte Partieprognosen widerlegt. Nicht eine der sechs Partie nahm das scheinbar unabwendbare Ende. 

Den Anfang machte Shabani: Aus schierer Verzweiflung opferte er die Qualität und trieb so Buhrdorfs König von „c1“ in die Brettmitte. Dort hätte der BSGler die eigene Dame gegen drei gegnerische Figuren tauschen und so mit Materialvorteil Shabanis Angriff stoppen können. Das aber versäumte Buhrdorf, und so konnte Shabani den König bis zur h-Linie in den Tod durchreichen.

Fast zeitgleich verspielte aber Ryniecki  seine Gewinnstellung gegen Hoffer zu einem Turmendspiel, das „tot remis“ war.  FinWest blieb damit auf der Verluststraße, denn Körbers Dame/Türme-Druckspiel verpuffte wegen einer Schwäche auf seiner Grundreihe.  Materialgewinn ließ sich so nicht realisieren. Darum nur remis.

Dann kippte an Brett eins auch Veits  Königsangriff. Mikhail Tchetchelnitski verteidigte sich zäh, ein Springer, den Veit optimistisch in die gegnerische Königsstellung getrieben hatte, besaß keine Rückfahrkarte und war verloren – also vorne doch kein Siegpunkt für FinWest. Ein paar Minuten lang drohte sogar  eine Klatsche. Doch ausgerechnet die völlig hoffnungslose Lage von Hentrop verwandelte sich ins Gegenteil. Denn Klemm berechnete eine Abwicklung falsch, verlor eine Figur, und seine Stellung brach zusammen.

Jetzt hing alles von Gesswein ab. Und dessen Endspiel gab für Remis-Hoffnungen wenig Anlass. Zwar verringerte er die Zahl seiner Minusbauern von zwei auf einen. Aber der alte Fuchs Boris Tchetchelntski  schien noch genügend Trümpfe in der Hand zu haben. Doch zeigte Gesswein, dass er ein Endspielkünstler ist. Mit einem Zug, den die Zuschauer erstmal für einen schrecklichen Fehlgriff hielten, glich er zwingend zum Unentschieden aus. 

Tschetchelnitzki, Boris - Gesswein, Viktor (VL Nord 2019-2020, 4. Runde)  kleiner.png
Schwarz zieht und hält Remis

Die Lösung: 1… Ke5!! (Weiß gewinnt eine Figur, verliert aber beide Bauern)  2. Sc6+ (na, und!) Kd5 3.Sxb8 Kxc5 4.a5 (oder 4.Sd7+ Kb4 5.Sb6 Ka5) 4… Kb5 5.a6 Kb6 6.Kxb6 Ka7 remis. Das Ganze funktioniert, weil der Springer den Bauern nicht von hinten, sondern nur von vorne decken kann. Andernfalls könnte der schwarze König den Springer nicht von der Deckung des Bauern vertreiben, weil der Bauer dann durchmarschieren würde.

Klar, dass Gesswein damit zum Helden des Tages wurde. Der Mannschaftspunkt war eingefahren.

Karsten Ohl

4. Runde Stadtliga 2019/20: FinWest 2 gewinnt gegen BSG III 4,5:3,5

Nachdem wir gleich in den ersten beiden Runden die beiden übermächtigen Mannschaften von Kirchweyhe 2 und Lilienthal- Horn-Wilstedt- (LHW) –die auch lockerer zwei Klassen höher spielen könnten- zu Gast hatten und wir in der 3. Runde spielfrei waren, begann die Meisterschaft für uns eigentlich erst richtig im Dezember. Mit der Bremer SG 3 empfingen wir einen alten Bekannten, mit dem wir uns schon viele spannende Kämpfe geliefert hatten. Im Vorfeld sah es eigentlich nicht so gut aus, weil wir mit Malte Hentrop bereits den ersten Spieler hatten, der sich in der ersten festgespielt hatte. Doch auch die BSG musste Spieler nach oben abgeben und war deshalb noch genervter.

Der Start lief dann auch nicht wie gewünscht für uns, weil Harry Baumann in seiner eigenen Eröffnung gleich in eine unerwartete Variante gezogen wurde uns bereits nach 45 Minuten seinem Gegner Manfred Krause gratulieren konnte. Joachim Kropp am zweiten Brett fühlte sich zu diesem Zeitpunkt auch ziemlich unwohl, weil sein Partner Manfred Breutigam die Eröffnung auch sehr eigenwillig behandelte und schon nach sieben Zügen 3-4 verschiedene Opfermöglichkeiten hatte. Doch nach reiflicher Überlegung – da waren schon 45 Minuten für ihn vergangen!- entschied er sich für eine ruhigere Fortsetzung, nur um dann im 10. Zug zu übersehen, dass sein Läufer gar kein Fluchtfeld mehr besaß. Das sah schon mal gut für uns aus.

In der Folgezeit hagelte es dann Remise von Frank Nackenhorst, Sören Behrens und Joscha Neutzner. Sogar Thomas Pleuß, bekannt für seine langen Kämpfe bis zur letzten Gewinnmöglichkeit, musste schon nach 2½ Stunden in das Remis einwilligen und auch Jan Klüver schloss sich am 8. Brett nach 3½ Stunden dieser Serie an. Gott sei Dank konnte aber Joachim Kropp seine Partie sicher gewinnen, sodass es nach 4 Stunden 3,5:3,5 stand.

Wer nun glaubte, dass der Kampf nun bald beendet sein würde, hatte sich allerdings getäuscht. Am 5. Brett konnte sich Wolfgang Jackwerth zwar langsam eine Gewinnstellung erarbeiten, doch sein Gegner Thomas Gebur kämpfte verbissen und versuchte seinen Gegner immer wieder in Pattfallen zu ziehen. Doch Wolfgang Jackwerth ließ sich zu keinem Fehler hinreißen, behielt die Ruhe und die Übersicht und gewann schließlich nach 5 Stunden und 40 Minuten die Partie – da hatte Gebur gerade noch eine Minute auf der Uhr.

Mit diesem Sieg wahren wir unsere Chancen auf den Klassenerhalt in dieser wahrscheinlich am stärksten besetzten Stadtliga der letzten 40 Jahre.
gez. Joachim Kropp

Verloren – aber nicht untergegangen

FinWest unterliegt Stade im Verbandsliga-Spitzenduell mit 3:5

Das war mal ein ganz neues Verbandsliga-Gefühl für die „Erste“ von FindWest. Statt im Kampf um die nackte Existenz – also gegen den Abstieg – nahmen die Bremer den Spitzenreiter Stade als Tabellenzweiter in Empfang. Bayern gegen Dortmund sozusagen. Und wie in der Fußballbundesliga waren auch die Rollen in der Schachverbandsliga Nord Niedersachsen /Bremen klar verteilt: Bayern bzw. Stade der klare Favorit, Dortmund oder FinWest in der Rolle des Verfolgers. Doch angesichts eines DWZ-Unterschiedes von rund 200 Punkten an den Brettern eins bis sechs sah es nach der Papierform nach einer drohenden Klatsche für FinWest aus. Aber die 3:5-Niederlage hielt sich im Rahmen. Es hätte schlimmer kommen können.

Das deute sich bereits beim schnellen Unentschieden des Findorffers Malte Hentrop an Brett sieben gegen den kaum stärkeren Andreas Dittmann an. Der Blick auf die Stellungen von Hentrops Nebenleuten Detlef Ryniecki und Joachim Kropp verstärkte diesen Eindruck: Ryniecki setzte kleine Vorteile gegen Stades Bernhard Homann in einen fulminanten Königsangriff um, Kropp ließ an Brett gegen ließ an Brett acht gegen Michael Bernd nichts anbrennen – kein Wunder, denn der Boss von Bremen-West war der einzige Spieler im Bremer Team mit einem DWZ-Vorteil.

Ungemach drohte also weiter vorn. Vor allem Karsten Ohl leistete sich an Brett vier gegen Rüdiger Dede ein paar Ungenauigkieten, die der Stader unnachsichtig ausnutzte. Und am Nebenbrett ließ sich Uwe Körber von Dieter Nordorp im Zentrum überspielen. An Brett drei schnürte der Stader Arendt Brümmel Benjamin Kaufmann immer mehr ein, und ganz vorne hielt Christoph Duchhardt für FinWest eine komplizierte und für ihn und seinen Gegner Andreas Hausschild zweischneidige Stellung zunächst im Gleichgewicht. Doch dann , so ergaben eine erste Vor-Ort-Analyse, wickelte Duchhardt einen Figurentausch nicht ganz korrekt ab, die Stellung kippte und mit seiner Niederlage schien FinWest ins Unglück zu schlittern. Daran schien auch ein sicheres Remis von Viktor Gesswein an Brett zwei gegen Tobias Dittmann nichts zu ändern. Zwar fuhr Ryniecki die Ernte seines Angriffs mit Damengewinn gegen Turm und Läufer ein und siegte mit einer sauberen Leistung aus einem Guss, und auch Kropp steuerte noch einen halben Punkt durch eine schwächelose Stellung bei. Doch Ohl musste sich bald geschlagen geben, Kaufmanns konnte sich der gegnerischen Invasion nicht erwehren und Körber hatte eine glatte Verluststellung. Doch als sein Gegner sich zu sicher fühlte, gelang dem Findorffer ein Gegenschlag, der mit einem verkraftbaren Minusbauern bei ungleichfarbigen Läufern endete. Und solche Endspiele pflegen nun mal im Remis zu enden. Damit tat das 5:3 für Stade den FinWestlern nicht wirklich weh.

Karsten Ohl

2. Schülerturnier des Bremer Westens

Am 14.11.2019 fand im Bürgerhaus Oslebshausen das 2. Schülerturnier des Bremer Westens statt. Das sich dieses Turnier besonders an die Kinder mit wenig oder keiner Turniererfahrung richtete, konnte man auch daran sehen, das unsere fortgeschrittenen Kinder alle bereit waren, auf eine Teilnahme zu Gunsten der Gewinnchancen der vereinslosen SchülerInnen zu verzichten und dafür als Schiedsrichter fungierten. An dieser Stelle möchte ich Igor, Enes, Niklas und Tammo ebenso für ihre Unterstützung danken wie Reiner, Mariusz und Horst. Das Turnier begann mit gut 20 Minuten Verspätung, weil die Polizei leider die Idee hatte, eine große Verkehrskontrolle durchzuführen, was einen Riesenstau produzierte. Auch die Technik wollte nicht so wie sie sollte – Das Turnierprogramm Swiss Chess verabschiedete sich nach der ersten Runde, sodass ich improvisieren musste. Aber das war dann auch schon alles Negative. 20 Kinder von sechs Grund- und einer Oberschule gingen mit großer Begeisterung an den Start. Sehr erfreulich war auch, dass dieses Mal drei Mädchen an den Start gegangen sind. Am Ende setzte sich Ilias Hakki von der Grundschule „Am Pulverberg“ mit 5:0 Punkten durch. 2011 geboren konnte er sogar die Gewinnern der Altersgruppe von 2008-2010 hinter sich lassen. Hier setzen sich nach spannendem Kampf Mohamed Abdo und Yusuf Begec (GS Pastorenweg) durch. Als bestes Mädchen erhielt aber auch Alina Parchomenko von der Oberschule Lesum einen Pokal. Für alle gab es außerdem kleine Preise und eine Urkunde, sodass niemand leer nach Hause ging. Vielleicht hat ja der eine oder andere Lust am Schach gefunden und besucht uns mal wieder. Wir würden uns freuen.
gez. Joachim Kropp

FinWest I mit Verbandsliga-Krimi

Beim knappen Sieg in Verden stockte der Atem

Dieses Match wird keine der beiden Mannschaften so schnell vergessen. An sieben der acht Bretter lief im Vergleich von Verden I und FinWest I alles so, wie Schach-Mannschaftskämpfe eben laufen. Aber an Brett acht war alles anders. Fast zwanzig Züge lang Extremzeitnot, Beide Könige in Mattnetzen gefangen, komplizierteste Verwicklungen, die sekundenschnell bewältigt werden mussten. Und dann ein unglückliches Ende für Verden. Der tragische Held des Tages: der Verdener Fabian Wetjen, der glückliche Held: der Findorffer Sören Behrens. Der Respekt der Zuschauer galt beiden. Dass FinWest mit 4,5:3,5 die Oberhand behielt, war schon fast Nebensache. Aber eine Nebensache, die die Bremer strahlen ließ – und als Tabellenzweiter ein ungewohntes FinWest-Gefühl aufkommen ließ: Endlich mal keine Abstiegssorgen!

Zwei nach der Papierform ziemlich gleichwertige Teams traten in der zweiten Runde der Verbandsliga Niedersachsen/Bremen aufeinander. Und so ging nach schnellen Unentschieden zwischen dem FinWestler Benjam Kaufmann und dem Verdener Michael Hävecker sowie des Bremers Karsten Ohl gegen Torsten Vetter an den Brettern drei und vier alles den erwarteten Gang. Kurz darauf trickste Viktor Gesswein an Brett zwei den Verdener Ulf-Thea Fuhrmeister aus, indem er den Angriff auf seine Dame cool ignorierte, eine Gegendrohung aufstellte und damit eine Figur und die Partie gewann.

Aber die Führung der Bremer währte nicht lange. Malte Hentrop setzte an Brett sieben seine Dame weit unter Wert für das Decken von Bauern ein, übersah in deshalb schlechter Stellung eine Drohung der Verdeners Herbert Campe und weg war der Punkt. Dann konnten Detlef Ryniecki (an Brett sechs gegen Olaf Schmidt) und Uwe Körber (gegen Harald Palmer an Brett sechs) Stellungsvorteile nicht zu ganzen Punkten und damit zur Führung für FinWest umsetzen. Also jeweils Unentscheiden. Das Remis von Christoph Duchhardt am Spitzenbrett war mit genauer Verteidigung sogar schwer erkämpft, weil Verdens Matthias Westphal heftigen Druck gegen den weißen König erzeugt hatte. Also erstmal 3,5:3,5.

Doch nun konzentrierte sich nach soviel schiedlicher Friedlichkeit umso mehr Dramatik am letzten Brett. Dort hatte Fabian Wetjen mit Weiß Sören Behrens am Königsflügel überspielt. Aber der Bremer widersetzte sich dem scheinbar unaufhaltsamen Untergang. Behrens investierte eine Figur und mehrere Bauern, bis plötzlich der unrochierte weiße König in einem Mattnetz vom schwarzen Trio Dame, Turm und Läufer verharren musste. Und beide mussten sich mit kompliziertesten Fragen auseinandersetzen. Gab es für den materiell übermächtigen Weißen Opfermöglichkeiten, um der schwarzen Mattmaschine zuvor zu kommen? Konnte der schwarze König sich einen einzigen Zug lang vor weißen Mattdrohungen abschirmen, um der schwarzen Dame einen tödlichen Hieb zu ermöglichen? Mehrfach führten die Kontrahenten ihre Züge buchstäblich in letzter Sekunde aus, und in der Traube der Mannschaftskollegen, die Brett acht umstanden, war niemand, der in die Rolle von Behrens oder Wetjen schlüpfen wollte. Der fand trotz alledem die Rettungsgasse. Er opferte die Mehrfigur und ein paar Bauern und verstellte erst der Bremer Armada einen Zug lang den Weg, lenkte dann die Dame ab, tauschte sie ab und erlangte eine Gewinnstellung fürs Endspiel. Doch dann das Unfassbare: den Gewinnzug führte er einen Sekundenbruchteil zu spät aus. Zeitüberschreitung, aus, vorbei, Sieg für Behrens, 4,5:3,5 für FinWest. So spannend kann Schach sein.

Karsten Ohl

1. Runde BMM 2019/20: FinWest 2, 3 und 5: Licht und Schatten wechseln sich ab

Am 29.9.2019 begann die diesjährige Bremer Mannschaftsmeisterschaft. In der ersten Runde trafen wir in der Stadtliga gleich auf den haushohen Favoriten von Kirchweyhe2, in deren Aufstellung gleich zehn Spieler mit einer DWZ über 2000 gemeldet sind. Das wollte sich unser Neuzugang Long Lai Hop dann auch nicht nehmen lassen und trat am ersten Brett gegen die U16-Mädchenweltmeisterin Nomin-Erdene Davaademberel an. Ein tolles Erlebnis, aber leider musste er sich nach knapp drei Stunden doch geschlagen geben. Ähnlich ging es auch den anderen. Wir konnten uns zwar lange halten, aber am Ende konnte sich nur Jan Klüver gegen seinen Gegner, der auch 350 DWZ mehr hatte durchsetzen und uns so den Ehrenpunkt retten. Auch Joachim Kropp hatte das Remis eigentlich schon sicher, fand aber im gleichfarbigen Läuferendspiel mit 5 Bauern noch eine Verlustvariante. Schade war auch, dass wir nur mit sechs Spielern antreten konnten, da der siebte noch kurzfristig ausfiel. An den letzten beiden Brettern hätten wir sogar eine reale Gewinnchance gehabt. So stand es aber am Ende 1:7.

Genau umgekehrt machte es unsere 3. Mannschaft, die im letzten Jahr aus der A-Klasse abgestiegen war. Aufsteiger SG Riede/Thedinghausen hatte zu keinem Zeitpunkt eine Chance und so konnten Thorsten Ahlers, Frank Schindehütte, Werner Oswald, Jan Ricardo Kropp, Horst Grün und Erich Casties ihre Partien nach Hause schieben, während Eward Mantei und Wilfried Volbert je einen halben Punkt zum souveränen 7:1-Sieg beisteuerten. Nach der schwierigen letzten Saison macht dieser Sieg Mut für die kommenden Runden.

Das überraschenste Ergebnis schafft aber FinWest 5, die den haushohen Favoriten aus Stotel/Loxstedt empfingen. Die Stoteler, die früher immer mindestens in der A-Klasse gespielt haben, haben leider zunehmend Probleme, eine vollständige Mannschaft zu stellen. Und so haben sie sich wohl entschlossen, in der untersten Klasse zu starten, in der eine Mannschaft nur aus vier Spielern besteht.  Zwar hatten wir unsere Mannschaft mit Niklas Fröhlich am ersten Brett verstärkt, aber der 250 Punkte stärkere Wilfried Gerdes erwies sich dann doch zu stark für ihn. Dafür konnte sich völlig überraschend Tomke Foerster gehen den ebenfalls 250 Punkte stärkeren Helmut Döscher und Karl-Heinz Schubert am 4. Brett durchsetzen, sodass wir plötzlich 2:1 führten. Vorbildlich war dann der Einsatz von Justus Siebert am 3. Brett. Auch wenn er im Turmendspiel zwei Bauern weniger hatte, kämpfte er doch sehr lange und war von allen drei Mannschaften der letzte, der seine Partie beendete. Zwar musste er sich am Ende geschlagen geben, aber das 2:2-Endergebnis war mehr als ein toller Erfolg.

Gez. Joachim Kropp

FinWest 4 verliert deutlich gegen Leherheide 3 mit 1:5

Der Tag ging für Marianne und mich richtig angenehm los. Wir mussten ja in Bremen keine Spieler mehr einsammeln und konnten uns die „Rundreise“ ersparen. Also starteten wir erst um 8:00 Uhr statt wie sonst üblich um 7:00 Uhr. Die Fahrt war ganz entspannt und gemütlich. Es gab keine Lastwagen und keinen Stau auf der Autobahn und so haben wir uns auf der rechten Spur einsortiert und waren pünktlich um 9:45 am Spielort. Erfreut haben wir am Eingang das Schild „Geschlossene Gesellschaft“ zur Kenntnis genommen. Es war somit nicht mit Störungen wie im vergangenen Jahr zu rechnen.

Um 10:00 waren die Leherheider vollständig, wir aber nur mit Brett 5 und 6 vertreten. Nach 5min Wartezeit wollte Raik endlich beginnen und ich habe unsere Mannschaft dann in den Spielbericht eingetragen. Er war schon beim Vorlesen der Paarungen, als wir durch das Fenster den Rest unserer Mannschaft ankommen sahen. Also abbrechen und noch mal von vorne.

Ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich an diesem Tag keine Chance gegen Holger Nemeyer hatte. Gefühlt war jeder Zug von ihm besser als meine Antwort. Schließlich war ich so eingekesselt, dass ich nach seinem 30. Zug aufgegeben habe. Nach meinem Spiel kommt für mich ja immer die lockere Phase, in der ich mir in Ruhe die anderen Spiele anschauen kann. Mariannes Spiel gegen Christian Heuer konnte ich leider nicht mehr sehen, denn sie stand fast gleichzeitig mit mir auf und hatte ebenfalls verloren.

So waren noch vier Partien für mich zum Genießen. Mein erster Eindruck war, dass Werner gegen Leon Klimanov deutlich im Vorteil war, Dennis schien gegen Alexander Wildt etwas im Nachteil. Helmut gegen Elmar Fritzsche und Ricarda gegen Raik Döhler konnte ich nicht beurteilen. Die spielen ja auch oberhalb meines Zuständigkeitsbereiches.

Nach diesem ersten Rundgang hab ich mir meine mitgebrachten Brote genommen und bin nach draußen zum zweiten Frühstück. Mütze und Regenschirm hatte ich ja dabei.

Danach wurde es bei Werner so interessant, dass ich die anderen Spiele nicht mehr mitbekommen hatte.

Für Werner drohte Grundreihenmatt in zwei Zügen. Allerdings war er am Zug und konnte mit Figurengewinn und gleichzeitigem Schachgebot den gegnerischen König so zwischen seine Bauern und Figuren treiben, dass der am Ende zwangsläufig ins Schach Matt laufen müsste. Das hat er auch ganz konsequent durchgezogen bis auf den einen Zug. Da stand ein Bauer so frei, dass Werner nicht widerstehen konnte den zwischendurch mal eben zu schlagen. Darauf folgte dann das o.g. Grundreihenmatt.

In der Zwischenzeit hatten auch Dennis und Helmut ihre Partien verloren. Ricarda rettete uns dann das Ehrentor.

Anschließend wollten Marianne und ich noch durch den Fischereihafen spazieren und in einem Fischrestaurant etwas essen oder auch nur ein Fischbrötchen auf die Hand, haben aber aufgrund des Regens darauf verzichtet.

Kinder Vereinsmeisterschaft 2019

Die Kinder-Vereinsmeisterschaft wurde dieses Jahr in sechs Vorrunden nach dem Schweizer System ausgespielt. Danach hatten sich die ersten beiden –Niklas Fröhlich und Vorjahresmeister Tammo Stindt- für die Endrunde A qualifiziert mit jeweils 5,5:0,5 sehr souverän vom Verfolgerfeld abgesetzt und konnten den Kindervereinsmeister ausspielen. Hier setzte sich Niklas mit 2:0 gegen Tammo durch und konnte dieses Mal den Titel erringen. Die nächsten vier qualifizieren sich für die Meisteranwärtergruppe, alle weiteren spielten in der Kandidatenklasse. Die Punkte aus der Vor- und der Endrunde wurden jeweils zusammengezählt und sind für die Platzierung in der jeweiligen Endrunde entscheidend.
Leider stiegen gerade als es spannend wurde einige Kinder aus dem Turnier aus. Im Anwärterturnier ging es trotzdem spannend zu. Hier konnte sich Enes Gökalp am Ende in einem Stichkampf gegen Alan Hossen durchsetzen. Das Kandidatenturnier konnte Ciwan Hossen für sich entscheiden.

Tabelle nach 6. Runde

PlatzNameSpieleGew.RemisVerl.Pkt.BW
1Tammo Stindt65105,5:0,518,5
2Niklas Fröhlich65105,5:0,516,0
3Enes Gökalp53023:2
4Alan Hossen63033:318,0
5Jermain Kwarteng63033:312,5
6Umutcan Kaya32012:1
7Adrian Klingenberg52032:315,5
8Igor Kwoka52032:312,5
9Ciwan Hossen62042:4
10Ben Simon Eggers21011:1
11Gabriel Kwoka31021:29,5
12Nils Schnitzler31021:25,0
13Ilias Hakki10100,5:0,50,5
13Hanno10100,5:0,50,5
15Stefano Nadi30030:36
15Tarik Yilmaz30030:36

Endrunde der Kinder-Vereinsmeisterschaft 2019

Nach der Vorrunde spielten wir in diesem Jahr eine Endrunde. Für die Einordnung in die jeweilige Gruppe war das Ergebnis der Vorrunde maßgeblich. In jeder Endrunde spielte  jeder gegen jeden. Am Ende wurden alle Pluspunkte in der jeweiligen Gruppe und der Vorrunde zusammengezählt (ausgesetzte Partien in der Vorrunde zählten hier also nicht mehr). Bei Punktgleichheit um den Gruppensieg gab es einen Stichkampf mit einer Gewinnpartie. Auf die Kinder warteten anschließend tolle Preise. Der Vereinsmeister bekam neben einem Pokal auch noch eine Schatzkarte in Erinnerung an unseren langjährigen Kinderwart Gerold Menze, der Zweitplatzierte immerhin noch eine Schatzkarte. Auch die Sieger der Anwärter- und der Kandidatenklasse konnten zwischen einem Pokal und einer Schatzkarte wählen. Darüber hinaus erhielten alle einen Sachpreis und eine Urkunde. 

Spiel um den Kindervereinsmeister

5.9.2019    Tammo – Niklas    0:1

19.9.2019 Niklas   – Tammo 1:0

Daraus resultieren die folgenden Endtabellen:

Meisteranwärterklasse

Platz
Name
SpGVPkt.
1Enes Gökalp9636,0
2Alan Hossen10555,0
3Umutcan Kaya6424,0
4Jermain Kwarteng6333,0

Kandidatenklasse

Platz
Name
SpGVPkt
1Ciwan Hossen9545,0
2Igor Kwoka8353,0
3Tarik Yilmaz6242,0
4Nils Schnitzler6151,0

Platz 13: Adrian Klingenberg
Platz 14: Ben Simon Eggers
Platz 15: Gabriel Kwoka
Platz 16: Ilias Hakki und Hanno

Norddeutsche Vereinsmannschaftsmeisterschaft vom 11.9. bis 15.9.2019 in Magdeburg

Nach drei Jahren Pause konnte sich die U12-Mannschaft des SK Bremen-West endlich einmal wieder für die Norddeutsche Vereinsmannschaft qualifizieren. Auch wenn unsere Erwartungen nicht so hoch waren, wollten sich Niklas Fröhlich, Tammo Stindt, Umutcan Kaya und Allen Hossen doch so gut wie möglich verkaufen. Schade war allerdings, das Enes Gökalp als 5. Spieler keine Erlaubnis für die Fahrt bekommen hatte. Er hätte uns vielleicht noch helfen können.

1. Tag

Bei unserer Ankunft gab es gleich eine positive Überraschung. Wir standen in der Setzliste immerhin auf Platz 18 von 20 Mannschaften, d.h. zwei Mannschaften hatten im Durchschnitt eine noch kleinere DWZ-Zahl als wir – allerdings nur geringfügig. In der ersten Runde mussten wir gegen die an Platz acht gesetzten SK Lehrte antreten. Wie zu erwarten war –immerhin hatten die Lehrter im Schnitt fast 300 DWZ mehr, gab es hier noch nichts für uns zu gewinnen: Endergebnis 0:4. Auch in der zweiten Runde war der „SV Glück auf Rüde“ deutlich stärker als wir. Trotzdem sah es gar nicht so schlecht aus. Tammo und Umutcan mussten sich erst nach langem Kampf
geschlagen geben und Alan erreichte sogar ein Endspiel, dass klar gewonnen war. Doch leider hatten wir Endspiele wohl noch nicht ausreichend geübt und er berechnete die Stellung falsch. Immerhin konnte Niklas am ersten Brett seinen ersten Punkt einfahren. Das sah doch alles nach einer Steigerung aus.

Unser Pech begann aber schon während der Runde. Alan hatte plötzlich Zahnschmerzen, was natürlich auch die Konzentration beeinträchtigt. Noch schlimmer wurde es in der Nacht, als Umutcan plötzlich mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen hatte und innerhalb einer halben Stunde das Krankenbett hüten musste. Das versprach nichts Gutes für den nächsten Tag.

2. Tag

Heute sollte es in der 3. Runde gegen die SAV Torgelow gehen, die in der Rangliste einen Platz unter uns standen. Doch der Tag begann nicht gut. Umuctan hatte die Infektion so lahm gelegt, dass er nicht spielen konnte. Ausgerechnet gegen einen direkten Konkurrenten mussten wir zu dritt
antreten! Doch die Runde sollte noch bitterer werden und ging ebenfalls mit 0:4 verloren.

Nachdem Umutcan bis um kurz vor ein Uhr geschlafen hatte, stieg unsere Laune dann aber wieder an, denn er füllte sich deutlich besser und konnte am Nachmittag gegen den Raisdorfer SG wieder unser Team unterstützen, und zwar nicht nur körperlich, sondern indem er seinen ersten Punkt
erobern konnte. Leider reichte es auch dieses Mal nicht, da seine Mitspieler wieder verloren. Das war eindeutig nicht unser bester Tag. Besonders ärgerte sich Alan Hossen, der zum dritten Mal nacheinander eine gute Stellung nicht zu einem Punktgewinn führen konnte. Aber in Wirklichkeit
zeigt das Turnier nur die deutlich höhere Qualität. Während auch Bremer Ebene ein Fehler schon mal leichter ausgebügelt werden kann, ist das bei der Norddeutschen wesentlich schwieriger.

3. Tag

Nachdem der psychologische Druck nach den Niederlagen etwas kleiner geworden war, trafen wir in der 5. Runde auf die zweite Mannschaft des Landesschachbundes Bremen. In der U12- Mannschaftsmeisterschaft im Februar hatten uns die Werderaner glatt mit 4:0 weggefegt, obwohl
wir zuletzt zumindest nur knapp verloren hatten. Wir waren also alles andere als der Favorit. Und tatsächlich musste Umutcan Kaya als erster die Segel gegen Arved Burwitz streichen. Ein Blick auf die weiteren Bretter machte aber durchaus Mut. Niklas stand gegen Samuel Pfeffer noch im
Remisbereich, Tammo hatte eine Dame, der Gegner Mattes Detjen allerdings dafür drei Leichtfiguren und Alan Hossen steuerte gegen Jurek Günther auf ein Bauernendspiel mit zwei Mehrbauern hin. Schon nach kurzer Zeit begannen die Erfolgsmeldungen. Tammo konnte seinen
Gegner mit dessen freundlicher Mithilfe mattsetzen und Niklas konnte Samuel ein Remis abtrotzen. Nun hing alles von Alan ab. Und tatsächlich ließ er dieses Mal nichts anbrennen und gewann souverän. Dieser Sieg hatte gleichzeitig die schöne Nebenwirkung, dass nun alle mindestens einen Punkt auf dem Konto hatten.

In der sechsten Runde ging es gegen die Schachfreunde Groß-Schönebeck wieder heiß her, dieses Mal unterlagen wir allerdings mit 1,5:2,5. Dieses Mal kam Alan als erster unter die Räder. Zwar konnte Tammo gleich seinen zweiten Sieg einfahren – dieses Mal sogar wesentlich überzeugender
als in der Vorrunde und auch Niklas erreichte am ersten Brett wieder einen halben Punkt, doch nach verbissenem Kampf und 2 Stunden und 40 Minuten musste sich Umutcan schließlich geschlagen geben. Alles in allem war dies aber der bisher erfolgreichste Tag und zeigte, dass wir durchaus mit einigen Teams mithalten konnten.

4. Tag

Auch in der letzten Runde wurde es noch einmal spannend. Mit dem KSV Rochade Göttingen hatten wir zwar einen Gegner, der im Schnitt 100 DWZ-Punkte mehr hatte, aber in diesem Teilnehmerfeld war das noch eine der machbaren Aufgaben. Doch erneut spielte Alan Hossen viel zu schnell und war schon nach 40 Minuten abgefertigt. Zwar hatte er keine gute Stellung und eine Leichtfigur gegen einen Bauern verloren, aber er war wohl zu entnervt um noch weiterzukämpfen. Auch Tammo Stindt zog nach den Erfolgen in den letzten beiden Runden dieses Mal den kürzen.
Deshalb half uns Niklas Remis am ersten Brett nicht mehr wirklich weiter. Dafür zeigt aber Umutcan Kaya wieder Kampfgeist und konnte sich nach fast drei Stunden durchsetzen. So stand es am Ende wieder 1,5:2,5. Damit hatten wir unsere eigenen Ziele klar verfehlt und wurden letzter. Aber immerhin haben die letzten drei Runden gezeigt, dass wir durchaus mit den anderen Mannschaften mithalten können. Das macht vielleicht für das nächste Jahr Mut.

Alle Ergebnisse und die Tabelle kann man hier einsehen.