Hätte man vor der Saison darauf gewettet, hätte man vermutlich nicht einmal
eine Quote dafür bekommen. Zu überlegen war Long Lai Hop mit seiner DWZ von 1812
in die Basisgruppe. Erinnerte ein bisschen an Kirchweyhe 2 in der A-Klasse im vergangenen
Jahr. Trotzdem aber natürlich herzlichen Glückwunsch zum Gewinn dieser Gruppe –
und umso mehr an Niklas Fröhlich, der das Verfolgerfeld souverän gewann und genauso
viele Punkte holte wie Long, allerdings dafür zwei Runden mehr benötigte. Aber dafür
ist er auch erst 11 Jahre alt! Ansonsten war die Beteiligung leider dieses Mal nicht
so hoch wie im letzten Jahr. Hoffen wir also, dass im nächsten Jahr noch mehr von
unseren Kindern an den Start gehen.
Die Reihe der positiven Überraschungen reißt nicht ab. Als
klarer Außenseiter nach Varrel gereist, kehrten FinWest 2 mit einem erneuten
Punktgewinn zurück. Zwar erwischte Varrel den besseren Start und konnte sogar
nach Siegen gegen Harry Baumann, Sören Behrens und Joscha Neutzner mit 3:0 in
Führung gehen, aber selbst dieser Zwischenstand sprach eigentlich nur für
unsere tolle Mannschaftsmoral. So war Harry Baumann extra angereist, obwohl er
schon bald zur Arbeit musste. Doch er wollte die Mannschaft unterstützen und
verhindern, dass alle ein Brett höher spielen müssten. Ihm gebührt ebenso der
Dank wie Joscha Neutzner, der am Freitag noch seinen Ausfall wegen einer
Erkältung angekündigt hatte und nun plötzlich doch am Brett auftauchte.
Als wir nach etwa 3 Stunden die Stellungen abschätzten,
konnten wir trotz des 0:3-Rückstandes durchaus optimistisch sein. Wolfgang
Jackwerth und Thomas Pleuß hatten jeweils zwei Mehrbauern, Jan Klüver eine
Qualität mehr, Joachim Kropp zumindest eine recht gute Stellung und Frank
Nackenhorst trotz zweier Minusbauern gute Chancen für ein Remis. Und
tatsächlich konnten Jackwerth, Pleuß und Klüver ihre Partie bald darauf
gewinnen und zum 3:3 ausgleichen. Leider berechnete Kropp einen Abtausch falsch und musste durch eine Springergabel
seinen Läufer für zwei Bauern geben. Nach 4 ½ Stunden ging Varrel deshalb
erneut in Führung. In der entscheidenden Partie hatte Nackenhorst seinen Bauern
zurückerobert, das Endspiel mit Turm, jeweils vier Bauern und ungleichen
Läufern schien mir aber wahrscheinlich remis oder im schlimmsten Fall eher für
Bergmann besser zu sein. Doch meinen Rat als Mannschaftsführer remis zu machen
lehnte Frank ganz entschieden aber – und er behielt tatsächlich Recht. Nach
über fünf Stunden musste sich sein Gegner geschlagen geben. Ein toller Erfolg!
FinWest I dreht Verbandsliga-Vergleich mit BSG II und holt Remis
Der Schein trügt. Diese Weisheit bewahrheitete sich in der vierten Runde der in der Verbandsliga Nord Niedersachsen/Bremen im Match der zweiten Mannschaft der Bremer Schachgesellscahft und der „Ersten“ der Spielvereinigung FinWest eindrucksvoll. Und so gelang es FinWest, eine drohende Niederlage noch in ein 4:4 zu verwandeln.
Dass FinWest einen Manschaftspunkt beim Nachbarn BSG II entführen würde – danach sah es nach zweieinhalb Stunden Spielzeit wirklich nicht aus. Da hatte Benjamin Kaufmann am dritten Brett gerade ein Remis mit Armin Schoene vereinbart und Karsten Ohl versemmelte nebenan gegen den BSGler Thorsten Benecke eine ausgeglichene Stellung.
Und die Lage an den sechs noch bespielten Brettern? Alles schien ganz eindeutig: Ganz vorne brannte Ingo Veit ein Offensiv-Feuerwerk gegen Mikhail Tchetchelnitzki ab, während nebenan dessen Vater Boris Tchetchelnitzki den FinWestler Viktor Gesswein gerade in ein ziemlich hoffnungsloses Endspiel drängte. Zwei Bretter tiefer hatte der FinWestler Uwe Körber scheinbar unwiderstehliches Druckspiel mit Dame und Türmen auf der f-Linie und der siebten Reihe gegen den König von Jago Matticzk. Hoffnungslos für FinWest sah es dann wieder an Brett sechs aus, wo Axel Buhrdorf ein ganzes Figurenarsenal gegen die brüchige Rochadestellung von Ali Reza Shabani bei dessen ersten Saisoneinsatz für FinWest aufmarschieren ließ. Aber am nächsten Brett hatte sich Detlef Ryniecki mit Raum- und Bauernvorteil bei munterem Figurenspiel gegen Hayo Hoffer auf die Siegerstraße manövriert. Dass „unten“ bei FinWest dennoch keine echte Freude aufkam, lag am BSGler Robert Klemm, der Pflöcke in die Stellung von Malte Hentrop gerammt hatte und ihm kaum noch Luft zum Atmen ließ. Das alles sah sehr eindeutig aus – und so lag in der Addition eine 3,5:4,5-Niederlage von FinWest in der Luft.
Doch dann wurden alle gerade geschilderte Partieprognosen widerlegt. Nicht eine der sechs Partie nahm das scheinbar unabwendbare Ende.
Den Anfang machte Shabani: Aus schierer Verzweiflung opferte er die Qualität und trieb so Buhrdorfs König von „c1“ in die Brettmitte. Dort hätte der BSGler die eigene Dame gegen drei gegnerische Figuren tauschen und so mit Materialvorteil Shabanis Angriff stoppen können. Das aber versäumte Buhrdorf, und so konnte Shabani den König bis zur h-Linie in den Tod durchreichen.
Fast zeitgleich verspielte aber Ryniecki seine Gewinnstellung gegen Hoffer zu einem Turmendspiel, das „tot remis“ war. FinWest blieb damit auf der Verluststraße, denn Körbers Dame/Türme-Druckspiel verpuffte wegen einer Schwäche auf seiner Grundreihe. Materialgewinn ließ sich so nicht realisieren. Darum nur remis.
Dann kippte an Brett eins auch Veits Königsangriff. Mikhail Tchetchelnitski verteidigte sich zäh, ein Springer, den Veit optimistisch in die gegnerische Königsstellung getrieben hatte, besaß keine Rückfahrkarte und war verloren – also vorne doch kein Siegpunkt für FinWest. Ein paar Minuten lang drohte sogar eine Klatsche. Doch ausgerechnet die völlig hoffnungslose Lage von Hentrop verwandelte sich ins Gegenteil. Denn Klemm berechnete eine Abwicklung falsch, verlor eine Figur, und seine Stellung brach zusammen.
Jetzt hing alles von Gesswein ab. Und dessen Endspiel gab für Remis-Hoffnungen wenig Anlass. Zwar verringerte er die Zahl seiner Minusbauern von zwei auf einen. Aber der alte Fuchs Boris Tchetchelntski schien noch genügend Trümpfe in der Hand zu haben. Doch zeigte Gesswein, dass er ein Endspielkünstler ist. Mit einem Zug, den die Zuschauer erstmal für einen schrecklichen Fehlgriff hielten, glich er zwingend zum Unentschieden aus.
Die Lösung: 1… Ke5!! (Weiß gewinnt eine Figur, verliert aber beide Bauern) 2. Sc6+ (na, und!) Kd5 3.Sxb8 Kxc5 4.a5 (oder 4.Sd7+ Kb4 5.Sb6 Ka5) 4… Kb5 5.a6 Kb6 6.Kxb6 Ka7 remis. Das Ganze funktioniert, weil der Springer den Bauern nicht von hinten, sondern nur von vorne decken kann. Andernfalls könnte der schwarze König den Springer nicht von der Deckung des Bauern vertreiben, weil der Bauer dann durchmarschieren würde.
Klar, dass Gesswein damit zum Helden des Tages wurde. Der Mannschaftspunkt war eingefahren.
Nachdem wir
gleich in den ersten beiden Runden die beiden übermächtigen Mannschaften von
Kirchweyhe 2 und Lilienthal- Horn-Wilstedt- (LHW) –die auch lockerer zwei
Klassen höher spielen könnten- zu Gast hatten und wir in der 3. Runde spielfrei
waren, begann die Meisterschaft für uns eigentlich erst richtig im Dezember. Mit
der Bremer SG 3 empfingen wir einen alten Bekannten, mit dem wir uns schon
viele spannende Kämpfe geliefert hatten. Im Vorfeld sah es eigentlich nicht so
gut aus, weil wir mit Malte Hentrop bereits den ersten Spieler hatten, der sich
in der ersten festgespielt hatte. Doch auch die BSG musste Spieler nach oben
abgeben und war deshalb noch genervter.
Der Start
lief dann auch nicht wie gewünscht für uns, weil Harry Baumann in seiner
eigenen Eröffnung gleich in eine unerwartete Variante gezogen wurde uns bereits
nach 45 Minuten seinem Gegner Manfred Krause gratulieren konnte. Joachim Kropp
am zweiten Brett fühlte sich zu diesem Zeitpunkt auch ziemlich unwohl, weil
sein Partner Manfred Breutigam die Eröffnung auch sehr eigenwillig behandelte
und schon nach sieben Zügen 3-4 verschiedene Opfermöglichkeiten hatte. Doch
nach reiflicher Überlegung – da waren schon 45 Minuten für ihn vergangen!- entschied
er sich für eine ruhigere Fortsetzung, nur um dann im 10. Zug zu übersehen,
dass sein Läufer gar kein Fluchtfeld mehr besaß. Das sah schon mal gut für uns
aus.
In der Folgezeit
hagelte es dann Remise von Frank Nackenhorst, Sören Behrens und Joscha Neutzner.
Sogar Thomas Pleuß, bekannt für seine langen Kämpfe bis zur letzten Gewinnmöglichkeit,
musste schon nach 2½ Stunden in das Remis einwilligen und auch Jan Klüver schloss
sich am 8. Brett nach 3½ Stunden dieser Serie an. Gott sei Dank konnte aber
Joachim Kropp seine Partie sicher gewinnen, sodass es nach 4 Stunden 3,5:3,5
stand.
Wer nun
glaubte, dass der Kampf nun bald beendet sein würde, hatte sich allerdings getäuscht.
Am 5. Brett konnte sich Wolfgang Jackwerth zwar langsam eine Gewinnstellung erarbeiten,
doch sein Gegner Thomas Gebur kämpfte verbissen und versuchte seinen Gegner immer
wieder in Pattfallen zu ziehen. Doch Wolfgang Jackwerth ließ sich zu keinem
Fehler hinreißen, behielt die Ruhe und die Übersicht und gewann schließlich
nach 5 Stunden und 40 Minuten die Partie – da hatte Gebur gerade noch eine
Minute auf der Uhr.
Mit diesem
Sieg wahren wir unsere Chancen auf den Klassenerhalt in dieser wahrscheinlich
am stärksten besetzten Stadtliga der letzten 40 Jahre.
gez. Joachim Kropp
FinWest unterliegt Stade im Verbandsliga-Spitzenduell mit 3:5
Das war mal ein ganz neues
Verbandsliga-Gefühl für die „Erste“ von FindWest. Statt im
Kampf um die nackte Existenz – also gegen den Abstieg – nahmen
die Bremer den Spitzenreiter Stade als Tabellenzweiter in Empfang.
Bayern gegen Dortmund sozusagen. Und wie in der Fußballbundesliga
waren auch die Rollen in der Schachverbandsliga Nord Niedersachsen
/Bremen klar verteilt: Bayern bzw. Stade der klare Favorit, Dortmund
oder FinWest in der Rolle des Verfolgers. Doch angesichts eines
DWZ-Unterschiedes von rund 200 Punkten an den Brettern eins bis sechs
sah es nach der Papierform nach einer drohenden Klatsche für FinWest
aus. Aber die 3:5-Niederlage hielt sich im Rahmen. Es hätte
schlimmer kommen können.
Das
deute sich bereits beim schnellen Unentschieden des Findorffers Malte
Hentrop an Brett sieben gegen den kaum stärkeren Andreas Dittmann
an. Der Blick auf die Stellungen von Hentrops Nebenleuten Detlef
Ryniecki und Joachim Kropp verstärkte diesen Eindruck: Ryniecki
setzte kleine Vorteile gegen Stades Bernhard Homann in einen
fulminanten Königsangriff um, Kropp ließ an Brett gegen ließ an
Brett acht gegen Michael Bernd nichts anbrennen – kein Wunder, denn
der Boss von Bremen-West war der einzige Spieler im Bremer Team mit
einem DWZ-Vorteil.
Ungemach
drohte also weiter vorn. Vor allem Karsten Ohl leistete sich an Brett
vier gegen Rüdiger Dede ein paar Ungenauigkieten, die der Stader
unnachsichtig ausnutzte. Und am Nebenbrett ließ sich Uwe Körber von
Dieter Nordorp im Zentrum überspielen. An Brett drei schnürte der
Stader Arendt Brümmel Benjamin Kaufmann immer mehr ein, und ganz
vorne hielt Christoph Duchhardt für FinWest eine komplizierte und
für ihn und seinen Gegner Andreas Hausschild zweischneidige Stellung
zunächst im Gleichgewicht. Doch dann , so ergaben eine erste
Vor-Ort-Analyse, wickelte Duchhardt einen Figurentausch nicht ganz
korrekt ab, die Stellung kippte und mit seiner Niederlage schien
FinWest ins Unglück zu schlittern. Daran schien auch ein sicheres
Remis von Viktor Gesswein an Brett zwei gegen Tobias Dittmann nichts
zu ändern. Zwar fuhr Ryniecki die Ernte seines Angriffs mit
Damengewinn gegen Turm und Läufer ein und siegte mit einer sauberen
Leistung aus einem Guss, und auch Kropp steuerte noch einen halben
Punkt durch eine schwächelose Stellung bei. Doch Ohl musste sich
bald geschlagen geben, Kaufmanns konnte sich der gegnerischen
Invasion nicht erwehren und Körber hatte eine glatte
Verluststellung. Doch als sein Gegner sich zu sicher fühlte, gelang
dem Findorffer ein Gegenschlag, der mit einem verkraftbaren
Minusbauern bei ungleichfarbigen Läufern endete. Und solche
Endspiele pflegen nun mal im Remis zu enden. Damit tat das 5:3 für
Stade den FinWestlern nicht wirklich weh.
Am 14.11.2019 fand im Bürgerhaus Oslebshausen das 2. Schülerturnier des Bremer Westens statt. Das sich dieses Turnier besonders an die Kinder mit wenig oder keiner Turniererfahrung richtete, konnte man auch daran sehen, das unsere fortgeschrittenen Kinder alle bereit waren, auf eine Teilnahme zu Gunsten der Gewinnchancen der vereinslosen SchülerInnen zu verzichten und dafür als Schiedsrichter fungierten. An dieser Stelle möchte ich Igor, Enes, Niklas und Tammo ebenso für ihre Unterstützung danken wie Reiner, Mariusz und Horst. Das Turnier begann mit gut 20 Minuten Verspätung, weil die Polizei leider die Idee hatte, eine große Verkehrskontrolle durchzuführen, was einen Riesenstau produzierte. Auch die Technik wollte nicht so wie sie sollte – Das Turnierprogramm Swiss Chess verabschiedete sich nach der ersten Runde, sodass ich improvisieren musste. Aber das war dann auch schon alles Negative. 20 Kinder von sechs Grund- und einer Oberschule gingen mit großer Begeisterung an den Start. Sehr erfreulich war auch, dass dieses Mal drei Mädchen an den Start gegangen sind. Am Ende setzte sich Ilias Hakki von der Grundschule „Am Pulverberg“ mit 5:0 Punkten durch. 2011 geboren konnte er sogar die Gewinnern der Altersgruppe von 2008-2010 hinter sich lassen. Hier setzen sich nach spannendem Kampf Mohamed Abdo und Yusuf Begec (GS Pastorenweg) durch. Als bestes Mädchen erhielt aber auch Alina Parchomenko von der Oberschule Lesum einen Pokal. Für alle gab es außerdem kleine Preise und eine Urkunde, sodass niemand leer nach Hause ging. Vielleicht hat ja der eine oder andere Lust am Schach gefunden und besucht uns mal wieder. Wir würden uns freuen. gez. Joachim Kropp
Dieses Match wird keine
der beiden Mannschaften so schnell vergessen. An sieben der acht
Bretter lief im Vergleich von Verden I und FinWest I alles so, wie
Schach-Mannschaftskämpfe eben laufen. Aber an Brett acht war alles
anders. Fast zwanzig Züge lang Extremzeitnot, Beide Könige in
Mattnetzen gefangen, komplizierteste Verwicklungen, die
sekundenschnell bewältigt werden mussten. Und dann ein unglückliches
Ende für Verden. Der tragische Held des Tages: der Verdener Fabian
Wetjen, der glückliche Held: der Findorffer Sören Behrens. Der
Respekt der Zuschauer galt beiden. Dass FinWest mit 4,5:3,5 die
Oberhand behielt, war schon fast Nebensache. Aber eine Nebensache,
die die Bremer strahlen ließ – und als Tabellenzweiter ein
ungewohntes FinWest-Gefühl aufkommen ließ: Endlich mal keine
Abstiegssorgen!
Zwei nach der Papierform
ziemlich gleichwertige Teams traten in der zweiten Runde der
Verbandsliga Niedersachsen/Bremen aufeinander. Und so ging nach
schnellen Unentschieden zwischen dem FinWestler Benjam Kaufmann und
dem Verdener Michael Hävecker sowie des Bremers Karsten Ohl gegen
Torsten Vetter an den Brettern drei und vier alles den erwarteten
Gang. Kurz darauf trickste Viktor Gesswein an Brett zwei den Verdener
Ulf-Thea Fuhrmeister aus, indem er den Angriff auf seine Dame cool
ignorierte, eine Gegendrohung aufstellte und damit eine Figur und die
Partie gewann.
Aber die Führung der
Bremer währte nicht lange. Malte Hentrop setzte an Brett sieben
seine Dame weit unter Wert für das Decken von Bauern ein, übersah
in deshalb schlechter Stellung eine Drohung der Verdeners Herbert
Campe und weg war der Punkt. Dann konnten Detlef Ryniecki (an Brett
sechs gegen Olaf Schmidt) und Uwe Körber (gegen Harald Palmer an
Brett sechs) Stellungsvorteile nicht zu ganzen Punkten und damit zur
Führung für FinWest umsetzen. Also jeweils Unentscheiden. Das Remis
von Christoph Duchhardt am Spitzenbrett war mit genauer Verteidigung
sogar schwer erkämpft, weil Verdens Matthias Westphal heftigen Druck
gegen den weißen König erzeugt hatte. Also erstmal 3,5:3,5.
Doch
nun konzentrierte sich nach soviel schiedlicher Friedlichkeit umso
mehr Dramatik am letzten Brett. Dort hatte Fabian Wetjen mit Weiß
Sören Behrens am Königsflügel überspielt. Aber der Bremer
widersetzte sich dem scheinbar unaufhaltsamen Untergang. Behrens
investierte eine Figur und mehrere Bauern, bis plötzlich der
unrochierte weiße König in einem Mattnetz vom schwarzen Trio
Dame, Turm und Läufer verharren musste. Und beide mussten sich mit
kompliziertesten Fragen auseinandersetzen. Gab es für den materiell
übermächtigen Weißen Opfermöglichkeiten, um der schwarzen
Mattmaschine zuvor zu kommen? Konnte der schwarze König sich einen
einzigen Zug lang vor weißen Mattdrohungen abschirmen, um der
schwarzen Dame einen tödlichen Hieb zu ermöglichen? Mehrfach
führten die Kontrahenten ihre Züge buchstäblich in letzter Sekunde
aus, und in der Traube der Mannschaftskollegen, die Brett acht
umstanden, war niemand, der in die Rolle von Behrens oder Wetjen
schlüpfen wollte. Der fand trotz alledem die Rettungsgasse. Er
opferte die Mehrfigur und ein paar Bauern und verstellte erst der
Bremer Armada einen Zug lang den Weg, lenkte dann die Dame ab,
tauschte sie ab und erlangte eine Gewinnstellung fürs Endspiel.
Doch dann das Unfassbare: den Gewinnzug führte er einen
Sekundenbruchteil zu spät aus. Zeitüberschreitung, aus, vorbei,
Sieg für Behrens, 4,5:3,5 für FinWest. So spannend kann Schach
sein.
Am 29.9.2019
begann die diesjährige Bremer Mannschaftsmeisterschaft. In der ersten Runde
trafen wir in der Stadtliga gleich auf den haushohen Favoriten von Kirchweyhe2,
in deren Aufstellung gleich zehn Spieler mit einer DWZ über 2000 gemeldet sind.
Das wollte sich unser Neuzugang Long Lai Hop dann auch nicht nehmen lassen und
trat am ersten Brett gegen die U16-Mädchenweltmeisterin Nomin-Erdene
Davaademberel an. Ein tolles Erlebnis, aber leider musste er sich nach knapp
drei Stunden doch geschlagen geben. Ähnlich ging es auch den anderen. Wir
konnten uns zwar lange halten, aber am Ende konnte sich nur Jan Klüver gegen seinen
Gegner, der auch 350 DWZ mehr hatte durchsetzen und uns so den Ehrenpunkt
retten. Auch Joachim Kropp hatte das Remis eigentlich schon sicher, fand aber
im gleichfarbigen Läuferendspiel mit 5 Bauern noch eine Verlustvariante. Schade
war auch, dass wir nur mit sechs Spielern antreten konnten, da der siebte noch
kurzfristig ausfiel. An den letzten beiden Brettern hätten wir sogar eine reale
Gewinnchance gehabt. So stand es aber am Ende 1:7.
Genau
umgekehrt machte es unsere 3. Mannschaft, die im letzten Jahr aus der A-Klasse
abgestiegen war. Aufsteiger SG Riede/Thedinghausen hatte zu keinem Zeitpunkt
eine Chance und so konnten Thorsten Ahlers, Frank Schindehütte, Werner Oswald,
Jan Ricardo Kropp, Horst Grün und Erich Casties ihre Partien nach Hause
schieben, während Eward Mantei und Wilfried Volbert je einen halben Punkt zum
souveränen 7:1-Sieg beisteuerten. Nach der schwierigen letzten Saison macht
dieser Sieg Mut für die kommenden Runden.
Das
überraschenste Ergebnis schafft aber FinWest 5, die den haushohen Favoriten aus
Stotel/Loxstedt empfingen. Die Stoteler, die früher immer mindestens in der
A-Klasse gespielt haben, haben leider zunehmend Probleme, eine vollständige
Mannschaft zu stellen. Und so haben sie sich wohl entschlossen, in der
untersten Klasse zu starten, in der eine Mannschaft nur aus vier Spielern
besteht. Zwar hatten wir unsere
Mannschaft mit Niklas Fröhlich am ersten Brett verstärkt, aber der 250 Punkte
stärkere Wilfried Gerdes erwies sich dann doch zu stark für ihn. Dafür konnte
sich völlig überraschend Tomke Foerster gehen den ebenfalls 250 Punkte
stärkeren Helmut Döscher und Karl-Heinz Schubert am 4. Brett durchsetzen,
sodass wir plötzlich 2:1 führten. Vorbildlich war dann der Einsatz von Justus
Siebert am 3. Brett. Auch wenn er im Turmendspiel zwei Bauern weniger hatte,
kämpfte er doch sehr lange und war von allen drei Mannschaften der letzte, der
seine Partie beendete. Zwar musste er sich am Ende geschlagen geben, aber das
2:2-Endergebnis war mehr als ein toller Erfolg.
Der Tag ging
für Marianne und mich richtig angenehm los. Wir mussten ja in Bremen keine
Spieler mehr einsammeln und konnten uns die „Rundreise“ ersparen. Also
starteten wir erst um 8:00 Uhr statt wie sonst üblich um 7:00 Uhr. Die Fahrt
war ganz entspannt und gemütlich. Es gab keine Lastwagen und keinen Stau auf
der Autobahn und so haben wir uns auf der rechten Spur einsortiert und waren
pünktlich um 9:45 am Spielort. Erfreut haben wir am Eingang das Schild
„Geschlossene Gesellschaft“ zur Kenntnis genommen. Es war somit nicht mit
Störungen wie im vergangenen Jahr zu rechnen.
Um 10:00 waren
die Leherheider vollständig, wir aber nur mit Brett 5 und 6 vertreten. Nach
5min Wartezeit wollte Raik endlich beginnen und ich habe unsere Mannschaft dann
in den Spielbericht eingetragen. Er war schon beim Vorlesen der Paarungen, als
wir durch das Fenster den Rest unserer Mannschaft ankommen sahen. Also
abbrechen und noch mal von vorne.
Ich habe sehr
schnell gemerkt, dass ich an diesem Tag keine Chance gegen Holger Nemeyer
hatte. Gefühlt war jeder Zug von ihm besser als meine Antwort. Schließlich war
ich so eingekesselt, dass ich nach seinem 30. Zug aufgegeben habe. Nach meinem
Spiel kommt für mich ja immer die lockere Phase, in der ich mir in Ruhe die
anderen Spiele anschauen kann. Mariannes Spiel gegen Christian Heuer konnte ich
leider nicht mehr sehen, denn sie stand fast gleichzeitig mit mir auf und hatte
ebenfalls verloren.
So waren noch
vier Partien für mich zum Genießen. Mein erster Eindruck war, dass Werner gegen
Leon Klimanov deutlich im Vorteil war, Dennis schien gegen Alexander Wildt
etwas im Nachteil. Helmut gegen Elmar Fritzsche und Ricarda gegen Raik Döhler
konnte ich nicht beurteilen. Die spielen ja auch oberhalb meines
Zuständigkeitsbereiches.
Nach diesem
ersten Rundgang hab ich mir meine mitgebrachten Brote genommen und bin nach
draußen zum zweiten Frühstück. Mütze und Regenschirm hatte ich ja dabei.
Danach wurde es
bei Werner so interessant, dass ich die anderen Spiele nicht mehr mitbekommen
hatte.
Für Werner
drohte Grundreihenmatt in zwei Zügen. Allerdings war er am Zug und konnte mit
Figurengewinn und gleichzeitigem Schachgebot den gegnerischen König so zwischen
seine Bauern und Figuren treiben, dass der am Ende zwangsläufig ins Schach Matt
laufen müsste. Das hat er auch ganz konsequent durchgezogen bis auf den einen
Zug. Da stand ein Bauer so frei, dass Werner nicht widerstehen konnte den
zwischendurch mal eben zu schlagen. Darauf folgte dann das o.g.
Grundreihenmatt.
In der
Zwischenzeit hatten auch Dennis und Helmut ihre Partien verloren. Ricarda
rettete uns dann das Ehrentor.
Anschließend
wollten Marianne und ich noch durch den Fischereihafen spazieren und in einem
Fischrestaurant etwas essen oder auch nur ein Fischbrötchen auf die Hand, haben
aber aufgrund des Regens darauf verzichtet.
Die Kinder-Vereinsmeisterschaft wurde dieses Jahr in sechs Vorrunden nach dem Schweizer System ausgespielt. Danach hatten sich die ersten beiden –Niklas Fröhlich und Vorjahresmeister Tammo Stindt- für die Endrunde A qualifiziert mit jeweils 5,5:0,5 sehr souverän vom Verfolgerfeld abgesetzt und konnten den Kindervereinsmeister ausspielen. Hier setzte sich Niklas mit 2:0 gegen Tammo durch und konnte dieses Mal den Titel erringen. Die nächsten vier qualifizieren sich für die Meisteranwärtergruppe, alle weiteren spielten in der Kandidatenklasse. Die Punkte aus der Vor- und der Endrunde wurden jeweils zusammengezählt und sind für die Platzierung in der jeweiligen Endrunde entscheidend. Leider stiegen gerade als es spannend wurde einige Kinder aus dem Turnier aus. Im Anwärterturnier ging es trotzdem spannend zu. Hier konnte sich Enes Gökalp am Ende in einem Stichkampf gegen Alan Hossen durchsetzen. Das Kandidatenturnier konnte Ciwan Hossen für sich entscheiden.
Tabelle nach 6. Runde
Platz
Name
Spiele
Gew.
Remis
Verl.
Pkt.
BW
1
Tammo Stindt
6
5
1
0
5,5:0,5
18,5
2
Niklas Fröhlich
6
5
1
0
5,5:0,5
16,0
3
Enes Gökalp
5
3
0
2
3:2
4
Alan Hossen
6
3
0
3
3:3
18,0
5
Jermain Kwarteng
6
3
0
3
3:3
12,5
6
Umutcan Kaya
3
2
0
1
2:1
7
Adrian Klingenberg
5
2
0
3
2:3
15,5
8
Igor Kwoka
5
2
0
3
2:3
12,5
9
Ciwan Hossen
6
2
0
4
2:4
10
Ben Simon Eggers
2
1
0
1
1:1
11
Gabriel Kwoka
3
1
0
2
1:2
9,5
12
Nils Schnitzler
3
1
0
2
1:2
5,0
13
Ilias Hakki
1
0
1
0
0,5:0,5
0,5
13
Hanno
1
0
1
0
0,5:0,5
0,5
15
Stefano Nadi
3
0
0
3
0:3
6
15
Tarik Yilmaz
3
0
0
3
0:3
6
Endrunde der Kinder-Vereinsmeisterschaft 2019
Nach der Vorrunde spielten wir in diesem Jahr eine Endrunde. Für die Einordnung in die jeweilige Gruppe war das Ergebnis der Vorrunde maßgeblich. In jeder Endrunde spielte jeder gegen jeden. Am Ende wurden alle Pluspunkte in der jeweiligen Gruppe und der Vorrunde zusammengezählt (ausgesetzte Partien in der Vorrunde zählten hier also nicht mehr). Bei Punktgleichheit um den Gruppensieg gab es einen Stichkampf mit einer Gewinnpartie. Auf die Kinder warteten anschließend tolle Preise. Der Vereinsmeister bekam neben einem Pokal auch noch eine Schatzkarte in Erinnerung an unseren langjährigen Kinderwart Gerold Menze, der Zweitplatzierte immerhin noch eine Schatzkarte. Auch die Sieger der Anwärter- und der Kandidatenklasse konnten zwischen einem Pokal und einer Schatzkarte wählen. Darüber hinaus erhielten alle einen Sachpreis und eine Urkunde.
Spiel um den Kindervereinsmeister
5.9.2019 Tammo – Niklas 0:1
19.9.2019 Niklas – Tammo 1:0
Daraus resultieren die folgenden Endtabellen:
Meisteranwärterklasse
Platz
Name
Sp
G
V
Pkt.
1
Enes Gökalp
9
6
3
6,0
2
Alan Hossen
10
5
5
5,0
3
Umutcan Kaya
6
4
2
4,0
4
Jermain Kwarteng
6
3
3
3,0
Kandidatenklasse
Platz
Name
Sp
G
V
Pkt
1
Ciwan Hossen
9
5
4
5,0
2
Igor Kwoka
8
3
5
3,0
3
Tarik Yilmaz
6
2
4
2,0
4
Nils Schnitzler
6
1
5
1,0
Platz 13: Adrian Klingenberg Platz 14: Ben Simon Eggers Platz 15: Gabriel Kwoka Platz 16: Ilias Hakki und Hanno
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