Etienne Sadek gewinnt Offene Vereinsmeisterschaft 2018

Erfreulich großen Zulauf hatte unsere gerade zu Ende gegangene Basisklasse dieses Mal zu vermelden. Unter den insgesamt 19 Teilnehmern waren neben einigen Gästen auch mehrere ehemalige Schachfreunde unseres Vereins an den Start gegangen. Am Ende setzte sich Etienne Sadek (5,5/9) vor unserem Neuzugang Long Lai Hop (5/5) durch. Beiden sagen wir herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg in die Meisterklasse.

Besonders erwähnenswert ist aber auch, dass sich mit Niklas Fröhlich (10 Jahre) und Umutcan Kaya (11 Jahre) auch zwei Kinder unseres Nachwuchses an den Start gegangen waren. Umutcan gelang dabei ein sensationeller Start mit 3:0 Punkten unter anderem gegen die großen Favoriten Etienne Sadek und Lukas Döring. Leider verlor er anschließend den Faden und musste sich mit den drei Punkten begnügen – ein Nachteil des Schweizer Systems, bei dem man nach Gewinnen immer stärkere Gegner bekommt. Niklas ging es zwar langsamer an, war am Ende aber deutlich erfolgreicher. Mit 3,5 Pkt. aus 8 Partien gelang ihm ein zuvor nicht erwarteter 6. Platz. Mit beiden wird in den nächsten Jahren zu rechnen sein.

Endtabelle

1. Etienne Sadek 5 0 3 5.0 31.0 17.00
2. Long Lai Hop 4 0 0 4.0 29.0 14.00
3. Niklas Fröhlich 3 1 3 3.5 35.0 12.25
4. Dennis Fröhlich 3 1 4 3.5 31.5 10.00
5. Daniel Schäkel 3 0 0 3.0 31.5 10.50
6. Horst Grün 3 0 1 3.0 27.0 8.50
7. Lukas Döring 3 0 1 3.0 32.0 10.00
8. Marianne Rohlfs 3 0 3 3.0 32.0 10.50
9. Umutcan Kaya 3 0 5 3.0 33.0 13.50
10. Arnd Rohlfs 2 0 3 2.0 31.5 9.00
11. Volkan Sakrak 1 0 0 1.0 26.0 3.00
12. Maik Schlawin 1 0 1 1.0 28.0 3.50
13. Enrico Lange 1 0 1 1.0 27.0 3.50
14. Matthias Rast 1 0 1 1.0 26.0 1.50
15. Karl-Heinz Schube 1 0 6 1.0 34.0 3.00
16. Werner Kadagies 0 0 1 0.0 25.5 0.00
17. Marcel Muschalla 0 0 1 0.0 23.0 0.00
18. Elvin Hebbeler 0 0 1 0.0 20.5 0.00
19. Hauke Hannappel 0 0 2 0.0 24.0 0.00

Stadtliga 2018/19, 6. Runde: Klassenerhalt so gut wie gesichert!

Nachdem unsere Zweite schon in den letzten Runden gegen die DWZ-stärksten Gegner eine recht gute Figur gemacht hatte, trafen wir in der 6. Runde auf die Spielgemeinschaft aus Lilienthal-Horn-Wilstedt 2. Doch anders als in den letzten Partien reichte uns dieses Mal nur ein kleiner Endspurt. Zwar ging LHW2 nach einer frühen Niederlage von Malte Hentrop in Führung, doch als Ingo Veit am ersten Brett das Remisangebot seines Gegners annahm, sah es eigentlich gar nicht schlecht aus. Doch schon 10 Minuten später bekamen wir an mehreren Brettern Probleme. Doch zähes Ringen scheint dieses Jahr unsere Spezialität zu sein. So kam zunächst Frank Nackenhorst an Brett 6 zu einem Remis, bevor Thomas Pleuß seinen nächsten Punkt einfahren konnte. Mit 5 Punkten aus sechs Partien zählt er nun zu den zehn besten Mannschaftsspielern des Landesschachbundes in der diesjährigen Saison!

Zwar musste mit Detlef Ryniecki einer unserer konstantesten Spieler in diesem Jahr seine erste Niederlage hinnehmen, aber dann setzte sich Harry Baumann an Brett 2 durch und glich zum 3,5:3,5 aus. Nun hing alles an der letzten Partie zwischen Joachim Kropp und Dariyush Niazi, in der sich Weiß einen Großteil der Partie sehr sorgfältig verteidigen musste. Am Ende konnte er zwar einen Bauernverlust nicht verhindern, konnte aber kurz darauf einen Bauern bis auf die siebte Reihe vorantreiben und den Lilienthaler stark in seinem Spiel einengen. Das entstehende Turmendspiel gaben beide dann remis. So endete der Kampf 4:4 und FinWest2 hat bereits 5 Punkte auf dem Konto. Da gleichzeitig Bremen-Nord 2 als Tabellenletzter erneut verloren hatte, können sie uns bereits drei Runden vor dem Ende nicht mehr einholen.

Pflichtaufgabe in Lüneburg erfüllt

Wieder Chance für FinWest I auf Klassenerhalt in Verbandsliga

Durch einen nie gefährdeten Sieg bei Turm Lüneburg kann FinWest I wieder hoffen, der Verbandsliga Niedersachsen Nord/Bremen erhalten zu bleiben. Der 5,5:2,5-Erfolg der Bremer entsprach ziemlich genau dem Spielstärkeverhältnis beider Teams nach DWZ. Nach dem Verlauf der Partien hätte der Sieg von FinWest sogar noch höher ausfallen müssen.

Lediglich an den ersten drei Brettern waren die auch diesmal wieder ersatzgeschwächten Lüneburger nach der Papierlage leicht favorisiert. Die folgenden fünf Bretter allerdings ließen die Bremer vorn erwarten. Und so war schon der Start ganz nach deren Geschmack: Am Spitzenbrett sah es zwischen Christoph Duchhardt (FinWest) und Stefan Becker zunächst spannend und verwickelt aus. Doch nach Stellungsvereinfachung und Figurentausch war die Luft raus. Also zügig remis. Nach dem gleichen Schema kam Minuten später das Unentschieden an Brett drei zwischen Benjamin Kaufmann und dem Lüneburger Alexander Schlösser zustande.

Die anderen Bretter gaben aus FinWest-Sicht Anlass zu den schönsten Hoffnungen. An Brett überspielt Viktor Gesswein das Lüneburger Supertalent Jeremy Hommer, der mit seinen zwölf Jahren schon eine DWZ von 2010 hat. Wenig später musste der Youngster sogar eine Figur fürs Überleben geben. Ebenso zielstrebig erspielte sich Felix Lanfermann an Brett fünf Raumvorteil und Angriff gegen den Lüneburgrer Jan Redenius, nebenan drückte Uwe Körber von FinWest Eckard Suliga an die Wand. An Brett sieben schickte sich der Bremer Sören Behrens gegen Bjarne Jessen an, alles klar zu machen, und unten erspielte sich Thorsten Ahlers erst Stellungsüberlegenheit und dann ein Figurenplus gegen Hans Christian Friedrichsen. Anlass zur Sorge bot nur Brett vier, wo Karsten Ohl gegen Guido Nolte gedrückt und passiv stand.

Nach rund zwei Stunden zeichnete sich damit ein deutlicher Sieg für FinWest ab. Der Weg dahin bot aber noch einige Überraschungen: Zwar fuhren Lanfermann und Ahlers die Ernte schnell für FinWest ein. Und Körbers Weg zum Matt brachte dem Bremer sogar den bewundernden Spontanausruf „Schönheitspreis“ eines Lüneburgers ein. Aber dass Ohl sich im Mittelspiel ausgerechnet mit einem Zug seiner schwarzen Dame nach a8 aus der Umklammerung im Zentrum befreien und damit seinerseits Druckspiel und Mehrbauern erhielt, war schon skurril. Der entnervte Nolte stellte verschreckt die Dame ein und schon führte FinWest uneinholbar 5:1. Aber der nun greifbar nahe Kantersieg kam dennoch nicht zustande: Behrens ließ sich zu einem unvorteilhaften Damentausch verleiten, was dem Gegner prächtiges Figurenspiel und schließlich einen Bauerngewinn nach dem anderen bescherte. Also eine „Null“ für FinWest. Und der junge Jeremy bewies gegen Gesswein, dass man auch schon mit 12 Jahren cool und abgebrüht wie ein Profi spielen kann. Die Folge: Der Bremer Oldie konnte seinen Figurenvorteil nicht umsetzen. Erst drohte ihm in einem Endspiel trotz Plusspringer bei jeweils einem Bauern und ungleichfarbigen Läufern ein Zwangsremis durch die 50-Züge-Regel. Und als Gesswein den Bauern seines Gegners schließlich eroberte, gab das Jungtalent auch noch seinen Läufer für Gessweins letzten Bauern. Damit wurde er vom Alptraum jedes Schachspielers heimgesucht: mit Läufer und Springer mattsetzen zu müssen. Aber ausgerechnet der Endspielkünstler im Bremer Team strauchelte – nach fast fünf Stunden Spielzeit und 134 (!) Zügen „war der Kopf leer“, wie Gesswein auf der Rückfahrt sagte. Dennoch überwog die Freude in der Mannschaft, unter dem Strich doch noch Siege erringen zu können.

Tammo Stindt gewinnt die Kindervereinsmeisterschaft 2018/19

Die Kinder-Vereinsmeisterschaft wurde wieder nach dem gleichen System wie unsere Basisklasse, dieses Jahr allerdings in einer Vor- und Rückrunde ausgespielt. Dadurch sollten die Stärkeren häufiger gegeneinander spielen müssen und die anderen Kinder größere Chancen haben, mehr Punkte zu erreichen. Die Rückrunde wurde aber immer neu gelost, d.h. normalerweise sollte man zweimal gegen den gleichen Spieler spielen.

Nach dem Gesamtsieger Tammo Stindt konnte sich dieses Mal Ben Simon Eggers den zweiten Platz vor Niklas Fröhlich erkämpfen, aber schon der Viertplatzierte war mit Jermain Kwarteng ein neues Mitglied, der in der letzten Runde noch Bendix Seifert überholen konnte. Bei Punktgleichheit entschieden zunächst die Anzahl der gespielten Partien und dann die Buchholz-Wertung, bei der die Punkte der Gegner zusammengezählt werden.

Mit 23 Kindern hatten wir dieses Jahr eine besonders große Zahl zu vermelden. Leider zerfiel das Turnier in zwei Hälften. Nach der ersten Hälfte stiegen viele Kinder praktisch aus. Hier zeigte sich mal wieder das typische Problem von Einzelsportarten, bei denen die Kinder noch mehr lernen müssen, mit Niederlagen umzugehen als in Mannschaftssportarten. Außerdem ließ das kontinuierliche Erscheinen bei einigen doch sehr zu wünschen übrig.

In der zweiten Hälfte kamen dann aber wieder viele neue Kindern, die bis jetzt mit sehr großem Elan dabei sind und auch eine bessere Konstanz zeigen. Für sie war es schade, dass sie nicht mehr Runden mitspielen konnten. Aber das ist halt der Nachteil an einem offenen Turnier, bei dem man jederzeit einsteigen kann.

Weihnachtsblitzturnier 20.12.2018

Unser diesjähriges Weihnachtsblitzturnier hatte einen erfreulich großen Zuspruch. Verstärkt durch drei Findorffer Schachfreunde und zwei weitere Gäste gingen dieses Mal 13 Spieler an dem Start, die bei Weihnachtsgebäck, Mandarinen, Kinderpunsch und Glühwein auch noch bestens versorgt waren. Nach spannenden Kämpfen mussten wir doch mit Karsten Ohl und Harry Baumann dem Besuch aus dem Findorff die ersten beiden Plätze überlassen, dicht gefolgt allerdings von Joachim Kropp und Wilfried Volbert.

Dieses Turnier war das vierte von fünf, das für die Jahreswertung zählt. Hier führt immer noch Ingo Veit mit einer TWZ von 1683 bei 4 Teilnahmen vor Harry Baumann (1639/2), Joachim Kropp (1625/4) und Wilfried Volbert (1588/2).

Die letzte Runde der Blitzmeisterschaft 2018/19 findet am Donnerstag, d. 14.2.2019 um 19.00 Uhr statt. Auch Gäste sind uns selbstverständlich wieder willkommen, sodass wir wieder auf eine rege Teilnahme hoffen.

Stadtliga: Werder V erwies sich zu stark für unsere Zweite

In der 5. Runde der Mannschaftsmeisterschaft musste FinWest2 bei Werder antreten. Schon vor dem Spiel war klar, dass dies ein sehr schwerer Kampf werden würde, zu stark ist Werder eigentlich besetzt. Besonders das erste Brett war mit C.D. Meyer, der eine DWZ von 2254 hat, besonders stark besetzt. Aber auch die nächsten beiden Spieler wiesen über 2000 auf. Immerhin, danach waren die Unterschiede nicht mehr groß.

Doch unser Plan, die Punkte an den unteren Brettern zu holen, erhielt bereits nach 2 Stunden einen Dämpfer, denn Frank Nackenhorst musste nach einem sehr interessant aussehenden Angriff doch die Segel streichen. Auch unser zuverlässigster Punktelieferant begnügte sich dieses Mal mit einem Remis – in Anbetracht des Minusbauern mussten wir damit zufrieden sein. Als nach knapp drei Stunden auch Harry Baumann (Brett 1) und Malte Hentrop (Brett 4) aufgeben mussten, sah es mal wieder finster aus.

Doch auch dieses Mal konnten wir Kämpferqualitäten beweisen. Zuerst konnte Detlef Ryniecki seinem 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner ein Remis abtrotzen, kurz darauf fuhr Sören Behrens den ersten ganzen Punkt ein. Da Joachim Kropp zur gleichen Zeit an Brett 3 mit Weiß auch aussichtsreich stand, war ein 4:4 immer noch im Bereich des Möglichen. In der Stellung unten war zuletzt f4 von Weiß und Sc4 von Schwarz gezogen worden, womit Weiß den Bauern c6 erobern wollte. Doch nun oh Schreck: Es droht eine Springergabel von Schwarz! Deshalb zog Weiß Tf3 und verlor. Aber immerhin konnte Wolfgang Jackwerth seine Partie mit einem Mehrläufer für zwei -allerdings schon sehr weit vorgerückte Freibauern- gewinnen. So stand es am Ende 5:3. Wir können uns allerdings damit trösten, dass wir in den letzten drei Runden nur noch gegen direkte Konkurrenten um den Klassenhalt spielen müssen und weiter alles in unserer Hand liegt.

Keine Wende im Abstiegskampf Verbandsliga: FinWest unterliegt Verden 3:5

Die Ausgangslage war beiden Mannschaften klar: Wer in der kommenden Saison wieder in der Verbandsliga antreten will, sollte diesen Kampf unbedingt gewinnen. Entsprechend traten FinWest I und der SK Verden in Runde fünf fast in Bestbesetzung an. Beide Teams bekamen sieben der ersten acht Ranglistennummern an die Bretter. Und bei FinWest war selbst Brett acht noch ein „Neunzehnhunderter“, denn Mannschaftsführer Uwe Körber hatte den Spitzenspieler der Zweiten, Ingo Veit, für diesen bedeutsamen Kampf losgeeist. Aber die personelle Vorarbeit brachte im Abstiegskampf nicht die Wende: Verden war an sechs der acht Bretter stärker besetzt als FinWest. Kein Wunder, dass der Vergleich mit 3:5 verloren ging. Die Bremer Gastgeber rutschten damit auf einen Abstiegsplatz. Verden dagegen entledigte sich aller Sorgen.

Mehr als zwei Stunden lang schien der Kampf im Gleichgewicht: Durchweg ausgeglichene Stellungen, allenfalls Uwe Körber (an Brett sieben gegen Fabian Wetjen) und Karsten Ohl (an Brett vier gegen Torsten Vetter) hatten vorteilhafte Stellungen, andererseits hatte Bejamin Kaufmann ein Brett weiter oben gegen Ulf-Theo Fuhrmeister rückständige und angreifbare Zentrumsbauern an der Backe. Schnelle Remis-Vereinbarungen an den beiden Spitzenbrettern durch Viktor Gesswein und Christoph Duchhardt mit den Gästen Frank Strüßmann und Matthias Westphal waren da nur logisch. Doch plötzlich wurde es schier aussichtslos für FinWest: An Brett fünf reagierte Felix Lanfermann verschreckt auf ein Opfer des Verdeners Harald Palmer. Statt frech anzunehmen, lehnte Lanfermann das Materialangebot bescheiden ab und ging prompt unter. Und kurz darauf war Kaufmanns Dame mit der Abwehr der gegnerischen Zentrumsangriffe überlastet. Schon lag FinWest 1:3 zurück.

Als Ohl dann keine Möglichkeit sah, seinen Positionsvorteil gegen die umsichtige Verteidigung seines Gegners in handfesten Vorteil umzumünzen, ging er schließlich auf ein Remisangebot von Vetter ein – und ebnete Verden damit den Zieleinlauf. Denn Ingo Veit am achten Brett verlor gegen Herbert Campe erst einen Bauern und schlidderte dann in einen Angriffswirbel seines Kontrahenten Herbert Campe. 250 DWZ-Punkte Unterschied zugunsten des Bremers nützen da auch nichts mehr, Campes Sieg brachte Verden uneinholbar in Führung. Selbst Körbers voller Punkt durch cooles Austempieren in einem Bauernendspiel hatte da nur noch statistischen Wert, ebenso wie Ali Reza Shabanis Remis in scheinbar aussichtsloser Stellung gegen Jan-Hendrik Schiller. Der verhedderte sich nach einem Angriffswirbel und ließ sich mit dreimaliger Zugwiederholung austricksen. So kam FinWest letztlich noch glimpflich davon. Aber zwei dringend benötigte Mannschaftspunkte sind weg.

Karsten Ohl

4. Rd. Stadtliga: FinWest 2 erobert den 3. Platz!

Am 4. Spieltag kam es zum wohl besten Mannschaftskampf unserer zweiten, denn wir konnten dem TUS Varrel 1 –immerhin die Mannschaft mit dem zweithöchsten DWZ-Schnitt der Stadtliga- nicht nur ein 4:4 abtrotzen, auch die Art und Weise des Unentschiedens war beeindruckend. Nachdem Harry Baumann am zweiten Brett als Erster ein Remis erzielen konnte, führte uns Thomas Pleuß erstmals zu einer Führung, als er sich gegen den starken Nachwuchsspieler Max Weidenhöfer durchsetzen konnte.

Zwar konterte Varrel mit zwei Siegen gegen Jan Klüver und Malte Hentrop, was besonders für letzteren ärgerlich war, da er zwischenzeitlich recht gut stand, aber auch dieser Rückstand konnte uns nicht entmutigen. Nach einem weiteren Remis von Frank Nackenhorst dauerte es dann insgesamt über 5 Stunden, bis nach weiteren Punkteteilungen an Brett 3 (Joachim Kropp) und 5 (Wolfgang Jackwerth) und einem sehr schön herausgespielten Sieg von Ingo Veit am ersten Brett das Endergebnis feststand. Und obwohl die Punkteteilung mehr als gerecht war und wir damit schon mehr Punkte gesammelt haben als erwartet, muss man fairerweise sagen, dass die Tabelle durch die spielfreien Mannschaften leider verzerrt ist. Die vier uns folgenden Mannschaften haben alle ein Spiel weniger.

Auf verlorenem Posten Klare Verbandsliga-Niederlage von FinWest I gegen Werder IV

Es kam wie erwartet. „Wenn Werder IV auch nur annähernd in stärkster Besetzung antritt, stehen wir auf verlorenem Posten“, war man sich bei FinWest I vor der Verbandsligabegegnung gegen die Bremer Nachbarn einig. Entsprechend verzichtete Mannschaftsführer Uwe Körber darauf, sich bei der Stadtliga-Truppe FinWest II um Verstärkung für die „Erste“ zu bemühen. Eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Denn die Niederlage wäre auch mit einem verstärkten Team unabwendbar gewesen. So wurde es eben eine 1,5:6,5-Klatsche, aber einer Spielklasse weiter unten hatte FinWest II damit die Chance auf einen Mannschaftspunkt gegen Varrel I und nutzte sie.

Tatsächlich bot Werder IV beinahe Bestbesetzung auf. Nur Brett sechs musste ersetzt werden. Aber auch so waren die Gastgeber an allen Brettern nach DWZ klar überlegen. Dennoch geriet FinWest unnötig schnell in Rückstand: Alireza Shabani hatte einen rabenschwarzen Tag, vergeigte an Brett fünf als Weißer gegen Anastasia Erofeev erst ein Damengambit und übersah dann in verlorener Stellung ein Simpelmatt. Ein Brett höher verteidigte sich Karsten Ohl in einer Pirc-Partie zäh gegen Werders Andre Büscher. Der verspielte in der Eröffnung eine Chance auf Positionsvorteil und man einigte sich schließlich auf ein Remis.

Doch ein paar Minuten später vergrößerte sich der Rückstand von FinWest weiter. Viktor Gesswein ließ sich an Brett zwei von Detlef Schötzig in eine passive Stellung drücken und benötigte am Rande des Abgrunds zu viel Zeit zum Überleben. Prompt überschritt Gesswein das Bedenkzeitlimit – im Zeitalter des Inkrements eine Seltenheit. Dann erwischte es Christoph Duchhardt an Brett eins. Dessen Gegner Reiner Franke entschied sich für ein exotisches Abspiel der sizilianischen Maroczy-Variante, was Duchhardt verunsicherte und zu Ungenauigkeiten trieb. Die Folge: schwache weiße Felder, schwarze Türme auf der zweiten Reihe und Drohungen mit Tod und Verderben auf „g2“. Das ergab zwei Minusbauern für Weiß und den Sieg für Schwarz – obwohl noch ein paar taktische Gemeinheiten zu umschiffen waren.

Ähnlich das Schicksal von Sören Behrens. Gegen Werders Udo Hasenberg bekam auch er es mit einem Eröffnungsexoten zu tun, nämlich dem sizilianischen Flügelgambit (2. b4). Und Behrens verhedderte sich an Brett acht ähnlich wie sein Kollege Duchhardt ganz vorne. Hasenberg errang durch sein Gambit großen Entwicklungsvorsprung und holte den vollen Punkt.

Dann wieder Kosmetik durch Uwe Körber an Brett sechs. Optisch schien er als einziger FinWestler Siegeschancen zu haben. Doch sein Gegner Gerald Jung glich das Mittelspiel durch einen harmlos daherkommenden, aber brandgefährlich Bauernzug aus. Körbers Remis musste an diesem trüben Adventssonntag schon als Highlight verbucht werden, zumal fast zeitgleich Benjamin Kaufmann am dritten Brett gegen Sascha Pohlmann strauchelte. Kaufmann geriet in einen Angriffswirbel, doch dem Werderspiele unterliefen Ungenauigkeiten. Die Analyse ergab später, dass Kaufmann sich verteidigen konnte – aber am Brett fand er den Ausweg nicht. Prompt lag FinWest 1:6 zurück.

Immerhin winkte bei Detlef Ryniecki an Brett sieben ein versöhnlicher Schluss. Im Endspiel gegen Carsten Ballandies hatte Ryniecki zwar einen Minusbauern – aber bei ungleichfarbigen Läufern. Eigentlich ein sicheres Remis. Doch die beiden weißen Freibauern auf der a- und der h-Linie hätten Rynieckies Läufer für einen winzigen Augenblick überfordern können. Aber Ballandies übersah die kurz aufblitzende Chance und machte den falschen Zug. Also doch remis und damit 6,5:1,5 für die Gastgeber. Nun geht es für FinWest gegen Verden um Sein oder Nichtsein.

Karsten Ohl

 

Kein Glück in Loxstedt – FinWest 3 verliert 1,5:6,5

Die 3. Mannschaft von links: Jan Ricardo Kropp, Geert Rosenow, Ewald Mantei, Frank Schindehütte, Werner Oswald, Karl-Heinz Luck, Wilfried Volbert, Horst Grün

Wenige Tage vor dem Auswärtsspiel am 25.November bei der SSG Stotel/Loxstedt war die 3. Mannschaft der SG FinWest zuversichtlich, dass im Süden von Bremerhaven ein Sieg möglich ist. Da am Sonntagmorgen durch Krankheitsausfälle die Bestbesetzung des A-Klasse-Teams nicht mehr zur Verfügung stand, sollte es jedoch schwerer werden als erwartet.

Jan Ricardo hatte an Brett 7 mächtigen Druck auf beiden Flügeln entwickelt. Als dann der Gegner rochierte (spät, aber noch rechtzeitig), ging der Bremer leider ein zu hohes Risiko ein, bei dem er am Ende ohne Dame stand und aufgab.

Ravi war der mit Abstand Jüngste im Bürgersaal und konnte am sechsten Brett nach Auflösung des Zentrums früh in ein Turmendspiel mit Mehrbauern gehen. Dass sein Turm noch eingesperrt wurde, sorgte ärgerlicherweise für den zweiten Verlustpunkt.

Am Spitzenbrett probierte Frank unbeirrt seine Mujannah-Eröffnung und bekam in dieser Saison die erste (und vielleicht einzige) Chance Zählbares mitzunehmen. Nach Schlagabtausch auf der offenen d-Linie blieb ein gesunder Mehrbauer und gleichfarbige Läufer, von denen Franks deutlich beweglicher war. Es reichte Trick 17: Der schlechte Läufer des Gegners opferte sich, schuf eine Bauernmajorität – weit weg von allen Feinden – und einer kam durch! Wieder ein gekipptes Spiel zum Zwischenstand von 3:0 für Stotel/Loxstedt.

Manfred spielte mit Schwarz an Brett 8 einen Sizilianer mit frühem Springerabtausch im Zentrum. Ungewohnt und ungemütlich war es, dass der König nicht rochieren konnte durch eine Drohung auf g7. Mit Remis musste er zufrieden sein, ohne richtig aktiv werden zu können.

An Nummer 5 saß Horst und klemmte im Mittelspiel einen gegnerischen Läufer ein. Später schnappte er sich noch einen vergifteten Bauern und sein Turm war weg. Danach war die Partie vorbei.

Der Gegner von Geert am dritten Tisch kam langsam aus einer igelartigen Stellung und eroberte bei fast vollem Brett die Qualität. Sukzessive baute sich dieser Vorteil entscheidend aus, also blieb auch hier der volle Punkt beim Gastgeber.

Sehr lange dauerte es bei Christoph, bis die ersten Figuren geschlagen wurden. Am Königsflügel entstand furchtbarer Druck, wo schließlich sogar noch ein Freibauer mitmachte. Die sechste Niederlage des Tages musste notiert werden.

Ausgerechnet in der letzten Partie an Brett 4 konnte Wilfried nach wildem Hin und Her, wo jeder mal eine Leichtfigur im Vorteil war, ein gewinnträchtiges schulbuchmäßiges Bauernendspiel einleiten. Der König drängt den Gegner zuerst ab, und der Randbauer hat Platz für die Umwandlung. Es war der einzige Sieg der Gäste.

Die traurige Bilanz aus Sicht von FinWest: 1,5 zu 6,5. Das nächste Heimspiel ist am 16. Dezember gegen Achim, da könnten alle etwas mehr Glück gebrauchen…