Auf verlorenem Posten Klare Verbandsliga-Niederlage von FinWest I gegen Werder IV

Es kam wie erwartet. „Wenn Werder IV auch nur annähernd in stärkster Besetzung antritt, stehen wir auf verlorenem Posten“, war man sich bei FinWest I vor der Verbandsligabegegnung gegen die Bremer Nachbarn einig. Entsprechend verzichtete Mannschaftsführer Uwe Körber darauf, sich bei der Stadtliga-Truppe FinWest II um Verstärkung für die „Erste“ zu bemühen. Eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Denn die Niederlage wäre auch mit einem verstärkten Team unabwendbar gewesen. So wurde es eben eine 1,5:6,5-Klatsche, aber einer Spielklasse weiter unten hatte FinWest II damit die Chance auf einen Mannschaftspunkt gegen Varrel I und nutzte sie.

Tatsächlich bot Werder IV beinahe Bestbesetzung auf. Nur Brett sechs musste ersetzt werden. Aber auch so waren die Gastgeber an allen Brettern nach DWZ klar überlegen. Dennoch geriet FinWest unnötig schnell in Rückstand: Alireza Shabani hatte einen rabenschwarzen Tag, vergeigte an Brett fünf als Weißer gegen Anastasia Erofeev erst ein Damengambit und übersah dann in verlorener Stellung ein Simpelmatt. Ein Brett höher verteidigte sich Karsten Ohl in einer Pirc-Partie zäh gegen Werders Andre Büscher. Der verspielte in der Eröffnung eine Chance auf Positionsvorteil und man einigte sich schließlich auf ein Remis.

Doch ein paar Minuten später vergrößerte sich der Rückstand von FinWest weiter. Viktor Gesswein ließ sich an Brett zwei von Detlef Schötzig in eine passive Stellung drücken und benötigte am Rande des Abgrunds zu viel Zeit zum Überleben. Prompt überschritt Gesswein das Bedenkzeitlimit – im Zeitalter des Inkrements eine Seltenheit. Dann erwischte es Christoph Duchhardt an Brett eins. Dessen Gegner Reiner Franke entschied sich für ein exotisches Abspiel der sizilianischen Maroczy-Variante, was Duchhardt verunsicherte und zu Ungenauigkeiten trieb. Die Folge: schwache weiße Felder, schwarze Türme auf der zweiten Reihe und Drohungen mit Tod und Verderben auf „g2“. Das ergab zwei Minusbauern für Weiß und den Sieg für Schwarz – obwohl noch ein paar taktische Gemeinheiten zu umschiffen waren.

Ähnlich das Schicksal von Sören Behrens. Gegen Werders Udo Hasenberg bekam auch er es mit einem Eröffnungsexoten zu tun, nämlich dem sizilianischen Flügelgambit (2. b4). Und Behrens verhedderte sich an Brett acht ähnlich wie sein Kollege Duchhardt ganz vorne. Hasenberg errang durch sein Gambit großen Entwicklungsvorsprung und holte den vollen Punkt.

Dann wieder Kosmetik durch Uwe Körber an Brett sechs. Optisch schien er als einziger FinWestler Siegeschancen zu haben. Doch sein Gegner Gerald Jung glich das Mittelspiel durch einen harmlos daherkommenden, aber brandgefährlich Bauernzug aus. Körbers Remis musste an diesem trüben Adventssonntag schon als Highlight verbucht werden, zumal fast zeitgleich Benjamin Kaufmann am dritten Brett gegen Sascha Pohlmann strauchelte. Kaufmann geriet in einen Angriffswirbel, doch dem Werderspiele unterliefen Ungenauigkeiten. Die Analyse ergab später, dass Kaufmann sich verteidigen konnte – aber am Brett fand er den Ausweg nicht. Prompt lag FinWest 1:6 zurück.

Immerhin winkte bei Detlef Ryniecki an Brett sieben ein versöhnlicher Schluss. Im Endspiel gegen Carsten Ballandies hatte Ryniecki zwar einen Minusbauern – aber bei ungleichfarbigen Läufern. Eigentlich ein sicheres Remis. Doch die beiden weißen Freibauern auf der a- und der h-Linie hätten Rynieckies Läufer für einen winzigen Augenblick überfordern können. Aber Ballandies übersah die kurz aufblitzende Chance und machte den falschen Zug. Also doch remis und damit 6,5:1,5 für die Gastgeber. Nun geht es für FinWest gegen Verden um Sein oder Nichtsein.

Karsten Ohl

 

Kein Glück in Loxstedt – FinWest 3 verliert 1,5:6,5

Die 3. Mannschaft von links: Jan Ricardo Kropp, Geert Rosenow, Ewald Mantei, Frank Schindehütte, Werner Oswald, Karl-Heinz Luck, Wilfried Volbert, Horst Grün

Wenige Tage vor dem Auswärtsspiel am 25.November bei der SSG Stotel/Loxstedt war die 3. Mannschaft der SG FinWest zuversichtlich, dass im Süden von Bremerhaven ein Sieg möglich ist. Da am Sonntagmorgen durch Krankheitsausfälle die Bestbesetzung des A-Klasse-Teams nicht mehr zur Verfügung stand, sollte es jedoch schwerer werden als erwartet.

Jan Ricardo hatte an Brett 7 mächtigen Druck auf beiden Flügeln entwickelt. Als dann der Gegner rochierte (spät, aber noch rechtzeitig), ging der Bremer leider ein zu hohes Risiko ein, bei dem er am Ende ohne Dame stand und aufgab.

Ravi war der mit Abstand Jüngste im Bürgersaal und konnte am sechsten Brett nach Auflösung des Zentrums früh in ein Turmendspiel mit Mehrbauern gehen. Dass sein Turm noch eingesperrt wurde, sorgte ärgerlicherweise für den zweiten Verlustpunkt.

Am Spitzenbrett probierte Frank unbeirrt seine Mujannah-Eröffnung und bekam in dieser Saison die erste (und vielleicht einzige) Chance Zählbares mitzunehmen. Nach Schlagabtausch auf der offenen d-Linie blieb ein gesunder Mehrbauer und gleichfarbige Läufer, von denen Franks deutlich beweglicher war. Es reichte Trick 17: Der schlechte Läufer des Gegners opferte sich, schuf eine Bauernmajorität – weit weg von allen Feinden – und einer kam durch! Wieder ein gekipptes Spiel zum Zwischenstand von 3:0 für Stotel/Loxstedt.

Manfred spielte mit Schwarz an Brett 8 einen Sizilianer mit frühem Springerabtausch im Zentrum. Ungewohnt und ungemütlich war es, dass der König nicht rochieren konnte durch eine Drohung auf g7. Mit Remis musste er zufrieden sein, ohne richtig aktiv werden zu können.

An Nummer 5 saß Horst und klemmte im Mittelspiel einen gegnerischen Läufer ein. Später schnappte er sich noch einen vergifteten Bauern und sein Turm war weg. Danach war die Partie vorbei.

Der Gegner von Geert am dritten Tisch kam langsam aus einer igelartigen Stellung und eroberte bei fast vollem Brett die Qualität. Sukzessive baute sich dieser Vorteil entscheidend aus, also blieb auch hier der volle Punkt beim Gastgeber.

Sehr lange dauerte es bei Christoph, bis die ersten Figuren geschlagen wurden. Am Königsflügel entstand furchtbarer Druck, wo schließlich sogar noch ein Freibauer mitmachte. Die sechste Niederlage des Tages musste notiert werden.

Ausgerechnet in der letzten Partie an Brett 4 konnte Wilfried nach wildem Hin und Her, wo jeder mal eine Leichtfigur im Vorteil war, ein gewinnträchtiges schulbuchmäßiges Bauernendspiel einleiten. Der König drängt den Gegner zuerst ab, und der Randbauer hat Platz für die Umwandlung. Es war der einzige Sieg der Gäste.

Die traurige Bilanz aus Sicht von FinWest: 1,5 zu 6,5. Das nächste Heimspiel ist am 16. Dezember gegen Achim, da könnten alle etwas mehr Glück gebrauchen…

Spannung bis zur letzten Minute: BSG 3 gegen FinWest 2 endet Remis

In der dritten Runde der Stadtliga traf unsere Mannschaft auf die 3. Vertretung der Bremer Schachgesellschaft. Anders als in den letzten beiden Runden gestaltete sich dieser Kampf die meiste Zeit sehr spannend, auch wenn die BSG zwischenzeitlich schon 3,5:1,5 führte. Den nach einer Auftaktniederlage von Wolfgang Jackwerth folgten zunächst einmal drei Remise von den Findorffern Harry Baumann, Detlef Ryniecki und Sören Behrens, bevor auch Jan Klüver gegen den erfahrenen Manfred Breutigam den Kürzeren zog. Doch dann konnte zunächst Joachim Kropp unter freundlicher Mithilfe des Gegners seine Partie gewinnen, die aber auch sonst gut aussah, denn er hatte zwei Bauern mehr – allerdings bei ungleichfarbigen Läufern. In einer späteren Fortsetzung gegen Fritz konnte ich die Partie aber immerhin gewinnen – allerdings erst im 85. Zug. Kurz darauf war auch Thomas Pleuß wieder erfolgreich, der damit aus den ersten drei Partien einen sensationellen Score von 2,5:0,5 holt. Nun stand es 3,5:3,5 und alles hing von der letzten Partie ab, in der Werner Oswald in einem Springer-Läufer-Endspiel mit vier gegen drei Bauern sehr gute Gewinnchancen hatte. Doch der Durchbruch wollte sich trotz großen Einsatzes einfach nicht einstellen und am Ende wurde die Partie kurz vor der beiderseitigen Bauernumwandlung und noch einem Bauern für Werner remis gegeben. Wie sich später zeigte, konnte auch Fritz hier keinen Gewinnweg mehr finden. Aber immerhin hat die Mannschaft mit nunmehr 3:3 Punkten ein viel besseren Start hingelegt als viele vorher erwartet hatten.

Auch die vierte Mannschaft von FinWest konnte mit ihrem Ergebnis wieder sehr zufrieden sein, konnte man doch aus Kirchweyhe ein Unentschieden entführen. Dabei waren unsere beiden Westler Denis und Sohn Niklas Fröhlich die Garanten für den Punktgewinn, die jeweils einen Sieg zum Ergebnis beisteuern konnten. Außerdem erzielten Helmut Perrin und Wilfried Ebbers ein Remis.

Verbandsliga: FinWest I verliert klar gegen BSG II

Da wäre mehr drin gewesen. In der dritten Runde der Verbandsliga Niedersachsen-Nord/Bremen trafen mit der „Ersten“ der SG FinWest und der „Zweiten“ der Bremer Schachgesellschaft zwei Teams aufeinander, die nach der Papierform nicht viel trennte. Doch mit 2,5:5,5 bezog FinWest eine deutliche Niederlage und steckt nun mitten im Abstiegskampf. Kleiner Lichtblick: Die Kämpfe gegen die Hauptkonkurrenten im Ringen um den Klassenerhalt stehen noch aus. Und dann dürfte noch was zu holen sein.

Begonnen hatte das Match im Vereinshaus Findorff mit einer positiven Überraschung für die Gastgeber. Wegen Grippe hatte sich Ali Reza Shabani eigentlich schon abgemeldet. Aber plötzlich erschien er doch noch im Turniersaal, machte an Brett sechs gegen Axel Buhrdorf zügig Remis und verschwand vom Brett ins Bett.

Das schien FinWest zu beflügeln: Kurz darauf folgte ein voller Punkt durch Felix Lanfermann an Brett fünf, dessen Widersacher Hugh Ditmas übersah, dass Lanfermann mit einem Schachgebot des Läufers eine Qualität gewann. Als Ditmas dann noch zwei Bauern verlor, schien seine Niederlage unabwendbar, er gab auf und FinWest lag in Führung.

Der Zwischenstand an den sechs verbliebenen Brettern deutete zunächst auf ein knappes Endergebnis hin. Ganz vorne verteidigte Christoph Duchhardt zäh einen Mehrbauern gegen Mikhail Tchetchelnitski, der BSGler erarbeitete sich dafür Initiative und einen bedrohlichen Königsangriff. Das Spiegelbild dazu entstand am Nebentisch: Dort hatte Viktor Gesswein gegen Leor Nadison einen Minusbauern und dafür etwas Initiative. Dagegen verfinsterte sich die Lage des FinWestlers Benjamin Kaufmann gegen Boris Tchetchelnitski zusehends. Felderschwächen und Einbruchspunkte am Damenflügel konnte Kaufmann nur durch Zugeständnisse am Königsflügel stopfen. Das konnte nicht gutgehen.

Das wiederum sollte aus finwestlicher Sicht an Brett vier kompensiert werden, wo Karsten Ohl gegen Andreas Calic mit positionellen Vorteilen aus der Eröffnung bekam. Den Vorteil zum Gewinn auszubauen, schien schwierig, aber nicht unmöglich. Und auch an den beiden unteren Brettern schienen Punkte für FinWest möglich: Mannschaftschef Uwe Körber hatte Druckspiel in der f-Linie gegen den König von Robert Klemm, ebenso wie Ingo Veit an Brett acht Darko Zuanovich gewinnversprechend in die Mangel nahm und dessen Remisangebot dankend ablehnte.

Doch dann verwandelte sich die knappe Führung von FinWest in eine schnell feststehende Niederlage mit Tendenz zum Debakel: Ohl entschied sich für seine Gewinnversuche für den falschen Flügel und ruinierte seine Stellung. Calic nutzte diese Fehleinschätzung unnachsichtig und hatte schnell den ganzen Punkt. Ähnliches Unglück bei Veit: Ein missratener Gewinnversuch, eine Kombination, die durch eine Fesselung widerlegt wurde, mit Figurenverlust bestraft wurde und weg war der Punkt. Mit einem ganzen Punkt hatte bei Gesswein längst niemand mehr gerechnet, aber ein halber schien mit etwas Glück nicht ausgeschlossen. Doch Nadison ließ nichts anbrennen und verwertete den Materialvorteil zum Gewinn. Dann versäumte Kaufmann eine chancenreiche Verteidigungsmöglichkeit und wurde von Tchetchelnitski senior im Kreuzfeuer von Dame und Läufer mattgesetzt.

Da war es nur ein schwacher Trost, dass erst Körber und dann Duchhardt noch etwas Ergebniskosmetik gelang. Körbers Angriff drang nicht durch, hinterließ aber auch keine Schwächen – also remis. Tchetchelnitski junior erhielt durch ein Figurenopfer dramatisch verschärften Angriff – aber Duchhardt gab den Materialvorsprung cool zurück und trug so dazu bei, dass die Niederlage den FinWestlern zwar weh tat, aber sie nicht zerschmetterte.

1. Sieg für FinWest 2 und 4 – Remis für FinWest 1 und 3

In der 2. Runde konnte unsere 2. Mannschaft den ersten Sieg verbuchen. Zwar war der Start gegen die zweite Mannschaft des Delmenhorster SK mehr als bescheiden, nachdem Joachim Kropp bereits nach 90 Minuten ein Figurenopfer in die Königsstellung unterschätzt hatte und die Segel streichen musste. Da Harry Baumann und Thorsten Ahlers ihm folgte stand es zwischenzeitlich bereits 0:3. Doch dann konnten wir zeigen, dass wir uns zu wehren wussten. Zwar konnte Jan Klüver, der zwischenzeitlich zwei Bauern mehr hatte, nach einem Qualitätsverlust nur ein Remis erreichen, aber danach erzielten Werner Oswald, Ingo Veit, Wolfgang Jackwerth und mal wieder als letzter Thomas Pleuß noch ganze Punkte, sodass es am Ende 4,5:3,5 für uns stand.

Spannend ging es auch in der 3. FinWest-Mannschaft zu. Nachdem Ravi Stimatz als letzter erschien (15 Minuten vom Aufstehen bis zum Brett dürften allerdings Rekord sein!), musste er aber leider als erster wieder aufgeben. Es spielt sich halt besser, wenn man ausgeschlafen ist. Dafür konnte sein Nebenmann Jan Ricardo Kropp mit einem sehr schönen Angriff aber bereits nach 2 Stunden den Ausgleich wieder herstellen. Zwar ging der nächste Punkt wieder an DSK3 als Wilfried Volbert sich seinem Gegner beugen musste, doch dann gingen wir durch Siege von Edward Mantei und Geert Rosenow das erste Mal in Führung, bevor Frank Schindehütte am ersten Brett seine Partie verlor – 3,5:3,5! Nun ruhten alle Hoffnungen auf Christoph Redmann, der sich am zweiten Brett zäh verteidigte und am Ende das Remis sichern konnte.

Von tragischen und strahlenden Helden

Verbandsliga: FinWest I holt noch wüstem Kampf Punkt in Uelzen

Diesen Kampf wird keiner der Teilnehmer so schnell vergessen. Wahnsinn und Genie, Triumph und Tragödie, Glück und Pech wechselten sich im 10-Minuten-Takt ab beim 4:4 der SG FinWest I bei PSV Uelzen II in der zweiten Runde der Verbandsliga Nord Niedersachsen-Bremen. Und genau deshalb ging das Unentschieden letztlich in Ordnung, auch wenn es für FinWest ein unerwarteter Punktgewinn war, denn die Bremer konnten für die Fahrt nach Uelzen nur sieben Spieler aufbieten.

Waren die Mannschaften nach der DWZ-Performance ziemlich ausgeglichen, so übernahmen Karsten Ohl und Malte Hentrop in dem Drama die Rollen tragischen Helden. Ohl hatte als Schwarzer an Brett vier seinen jungen Gegner Jannik Rothenberg nach gerademal zehn Zügen völlig an die Wand gespielt. Aber statt die Ernte in Form zweier Mehrbauern und einer völlig zerstörten Bauernstruktur als vollen Punkt für die Bremer einzufahren, jagte er einem vermeintlichen Figurengewinn hinterher – und verwandelte in nur drei Zügen Stellung, Material und Stimmung in einen Trümmerhaufen. An Brett zwei kassierte kurz darauf Viktor Gesswein auf für ihn ungewohnte Weise eine Null, als er sich von seinem Gegner Jacob von Estorff ohne wirkliche Gegenwehr erst einen Bauern und dann die Stellung abnehmen ließ. Als dann noch ein zweiter Bauer abgeräumt wurde, hieß es 0:3 aus Bremer Sicht. Und es zeichnete sich die ganz große Katastrophe ab.

Denn Malte Hentrop wollte seine vorteilhafte Stellung an Brett acht gegen Ingo Bütow durch eine taktische Abwicklung in einen Sieg umsetzen – und verwechselte die vorausberechnete Zugreihenfolge. Das Ergebnis: eine Minusfigur gegen die Qualität, und genau dieser Turm sah auch noch aus wie eine lahme Ente. Alle Zuschauer setzten auf ein baldiges 0:4, nur Hentrop zeigte sich überzeugt, noch einen halben Punkt einzufahren.

Und plötzlich wechselte das Turnierglück auf die Seite von FinWest: Detlef Ryniecki siegte in einer Partie, mit der er selbst gar nicht zufrieden war. Denn seine Gegnerin an Brett sieben, Nina Rothenberg, übersah einen Figurenverlust durch ein Läuferschach. Schon stand es nur noch 1:3. Dann zeigte Uwe Körber ein Brett weiter oben gegen Thorsten Rosseburg mit lehrbuchhafter Präzision , wie man einen Mehrbauern bei gleichfarbigen Läufern partieentscheidend einsetzt: Man tanzt mit dem König und gewinnt die entscheidenden Tempi. Also 2:3.

Aber es kam für die Bremer noch besser: Felix Lanfermann erspielte sich in einer scharfen Angriffspartie an Brett fünf gegen Yannek Nyenhuis einen Qualitätsvorteil, doch die Stellung war verwickelt und vermint. Aber Lanfermann umschiffte alle Untiefen, eroberte mit einer netten kleinen Kombination eine Figur, und es stand 3:3 unentschieden.

Doch viel mehr als die goldene Ananas schien das für FinWest nicht zu bringen. Denn Verbandsliga-Debütant Benjamin Kaufmann war an Brett drei gegen Jörg-Artur Cohrs schon früh positionell in Nachteil geraten. Cohrs räumte einen Bauern nach dem anderen ab. Und wie sollte so eine Partie mit drei Minusbauern (davon ein Freibauer) denn schon enden? Die überraschende Antwort: Unklar! Denn nach einem suboptimalen Turmtausch war ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern entstanden. Und die Mehrbauern schienen auf ihren Feldern festgenagelt. Die Analyse ergab allerdings, dass Cohrs durch das Opfern eines Bauern einen zweiten Freibauern erhalten hätte. Aber diese Gewinnchance erkannte der Uelzener nicht. Zum Entsetzen seines Mannschaftsführers Joachim List willigte er stattdessen ins Remis ein.

Den zweiten Elfer verschossen die Gastgeber ganz unten auf ähnliche Weise. Dort erkannte Bütow nicht, dass er den sich verzweifelt wehrenden Hentrop ebenfalls durch ein Bauernopfer abschießen konnte. Der Bremer hätte dadurch am Königsflügel einen vom Turm unterstützen Freibauern erhalten. Doch bis zur Damenumwandlung hätten Cohr Läufer alle Bauern gegenüber abräumen können. Dann hätte sich einer der Läufer für Hentrops Fast-schon-Dame geopfert und am Damenflügel hätten die Uelzener Freibauern obsiegt. Aber dazu habe ihm der Mut gefehlt, bekannte Cohrs nach der Partie. Und Hentrop wurde so vom tragischen zum strahlenden Helden des Tages. Mit dem Remis zum 4:4 könnte er nämlich den Grundstein zum Klassenerhalt für FinWest gelegt haben. Doch noch ist der Weg dahin lang und steinig.

Schwieriger Start für FinWest 2 und 3 in die neue Mannschaftssaison

In der ersten Runde der diesjährigen Mannschaftsmeisterschaft mussten wir erfahren, dass die DWZ-Zahlen leider oft doch korrekt sind. Auch wenn wir mit einer neuen Spielgemeinschaft der Findorffer Schachfreunde und dem Schachklub Bremen-West gestartet waren, waren uns die Schachfreunde des Bremer Ostens doch überlegen. In der Stadtliga hatte die Ostler im Durchschnitt 200 DWZ-Punkte mehr zu bieten, was sich aber erst mit zunehmender Zeit bemerkbar machte. So musste sich Harry Baumann als erster trotz zwischenzeitlich besserer Stellung am ersten Brett geschlagen gegeben. Claas Redmann hatte bereits in der Eröffnung Probleme mit dem starken Nachwuchsspieler Timo Block und auch Joachim Kropp gegen Kai-Uve Wittfoth und Wolfgang Jackwerth gegen Horst Genath mussten sich am Ende der Spielstärke ihrer Gegner beugen. Erfreulich war dagegen der Sieg von Thorsten Ahlers zum zwischenzeitlich 1,5:2,5, dem immerhin noch drei Remisen von Detlef Ryniecki, Jan Klüver und als letzten Spieler Thomas Pleuß gegen Arnd Hochhuth folgten. Immerhin konnten wir uns damit trösten, dass alle Partien erst nach längerem Kampf entschieden wurden.

FinWest2 v.l.vorn: Detlef Ryniecki, Jan Klüver, Thorsten Ahlers, Class Redmann, Wolfgang Jackwerth
v. l. hinten: Thomas Pleuß, Harry Baumann, Joachim Kropp

Auch die 3. Mannschaft leistete lange Zeit erbitterten Widerstand. Nach zwei Unentschieden von Wilfried Volbert und Horst Grün und einer Niederlage von Jan-Ricardo Kropp, dessen Partie lange auf remis stand, konnte Werner Oswald sogar zum zwischenzeitlichen 2:2 ausgleichen. Erst als Karl-Heinz Luck am 8. Brett eine Gewinnstellung mit zwei Mehrbauern nach einem Damenverlust aufgeben musste, wendete sich das Blatt gegen uns und auch Frank Schindehütte, Ewald Mantei und Geert Rosenow mussten ihre Partien am Ende verloren geben. Die 3. Mannschaft von links: Jan Ricardo Kropp, Geert Rosenow, Ewald Mantei, Frank Schindehütte, Werner Oswald, Karl-Heinz Luck, Wilfried Volbert, Horst Grün

SG FinWest 2 Saison 2018 / 2019

Mannschaftsaufstellung

NrTitelNameDWZ123456789Pkt.Spl.%
1Veit,Ingo1914 1 1 ½00 2.5550
2Baumann,Harry189900½½0100 2825
3Ryniecki,Detlef1780½ ½ ½01  2.5550
4Kropp,Joachim1780001½0½ 1 3742.9
5Hentrop,Malte1710   000½1 1.5530
6Behrens,Sören1650  ½ 1    1.5275
7Ahlers,Thorsten169410       1250
8Jackwerth,Wolfgang1549010½1 ½½ 3.5750
9Nackenhorst,Frank1649   ½0½10 2540
10Klüver,Jan Frederik1501½½00  +1 3650
11Marquardt,Claus1734            
12Schindehütte,Frank1574            
13Oswald,Werner1714 1½      1.5275
14Redmann,Christoph15780        010
15Mantei,Edward1555     ½   0.5150
16Pleuß,Thomas1488½111½1+½ 6.5881.3
17Lai Hop,Long1900            

SG FinWest 3 Saison 2018 / 2019

Mannschaftsaufstellung

NrTitelNameDWZ123456789Pkt.Spl.%
1Schindehütte,Frank15740000 000+1812.5
2Oswald,Werner17141  1000½ 2.5641.7
3Redmann,Christoph1578 ½0 ½  ½01.5530
4Mantei,Edward155501 0½ ½002728.6
5Rosenow,Geert1499010½½000 2825
6Pleuß,Thomas1488            
7Volbert,Wilfried1507½011 ½½½½4.5856.3
8Gruen,Horst1541½½0½000½+3933.3
9Stimatz,Ravi1460 00  0   030
10Kropp,Jan Ricardo1407010½½1  03742.9
11Marquardt,Claus1734            
12Wardenberg,Manfred1603  ½½½ ½  2450
13Luck,Karl-Heinz16070   ½0   0.5316.7
14Thissen,Hauke-Frederik1534      11133100
15Perrin,Helmut1229            
16Müller,Nikica1285            
17Lai Hop,Long1900        111100

SG FinWest 1 Saison 2018 / 2019

Staffel: Verbandsliga Nord

Spielort:
Vereinshaus Findorff
Hemmstraße 240
28215 Bremen-Findorff 
StadtplanRoutenplaner

Mannschaftsführer:
Uwe Körber
Tel.: 0152/ 37 85 95 34
Email: ra.uwe.koerber@web.de

Aufstellung

Nr.NameDWZ 1  2  3  4  5  6  7  8  9 PktSp.%
1Duchhardt, Christoph19490½0½½ ++530
2Gesswein, Viktor20081000½½½0½3933
3Kaufmann, Benjamin1891 ½000½ 0½721
4Bokelmann, Joachim1918        00
5Ohl, Karsten1913000½½10½½3933
6Lanfermann, Felix1855011 010003838
7Shabani, Ali Reza18860 ½0½ 00 1617
8Körber, Uwe176201½½110116967
9Veit, Ingo1914  0 0   0030
10Baumann, Harry1899            
11Ryniecki, Detlef1780 1 ½     275
12Hentrop, Malte17100½       ½225
13Behrens, Sören1650½  0 0½½ 530
14Ahlers, Thorsten1694     1   11100
15Klüver, Jan Frederik1501            
16Kropp, Joachim1780      0  010
17Jostes, Marko2052        111100