4. Runde Stadtliga 2019/20: FinWest 2 gewinnt gegen BSG III 4,5:3,5

Nachdem wir gleich in den ersten beiden Runden die beiden übermächtigen Mannschaften von Kirchweyhe 2 und Lilienthal- Horn-Wilstedt- (LHW) –die auch lockerer zwei Klassen höher spielen könnten- zu Gast hatten und wir in der 3. Runde spielfrei waren, begann die Meisterschaft für uns eigentlich erst richtig im Dezember. Mit der Bremer SG 3 empfingen wir einen alten Bekannten, mit dem wir uns schon viele spannende Kämpfe geliefert hatten. Im Vorfeld sah es eigentlich nicht so gut aus, weil wir mit Malte Hentrop bereits den ersten Spieler hatten, der sich in der ersten festgespielt hatte. Doch auch die BSG musste Spieler nach oben abgeben und war deshalb noch genervter.

Der Start lief dann auch nicht wie gewünscht für uns, weil Harry Baumann in seiner eigenen Eröffnung gleich in eine unerwartete Variante gezogen wurde uns bereits nach 45 Minuten seinem Gegner Manfred Krause gratulieren konnte. Joachim Kropp am zweiten Brett fühlte sich zu diesem Zeitpunkt auch ziemlich unwohl, weil sein Partner Manfred Breutigam die Eröffnung auch sehr eigenwillig behandelte und schon nach sieben Zügen 3-4 verschiedene Opfermöglichkeiten hatte. Doch nach reiflicher Überlegung – da waren schon 45 Minuten für ihn vergangen!- entschied er sich für eine ruhigere Fortsetzung, nur um dann im 10. Zug zu übersehen, dass sein Läufer gar kein Fluchtfeld mehr besaß. Das sah schon mal gut für uns aus.

In der Folgezeit hagelte es dann Remise von Frank Nackenhorst, Sören Behrens und Joscha Neutzner. Sogar Thomas Pleuß, bekannt für seine langen Kämpfe bis zur letzten Gewinnmöglichkeit, musste schon nach 2½ Stunden in das Remis einwilligen und auch Jan Klüver schloss sich am 8. Brett nach 3½ Stunden dieser Serie an. Gott sei Dank konnte aber Joachim Kropp seine Partie sicher gewinnen, sodass es nach 4 Stunden 3,5:3,5 stand.

Wer nun glaubte, dass der Kampf nun bald beendet sein würde, hatte sich allerdings getäuscht. Am 5. Brett konnte sich Wolfgang Jackwerth zwar langsam eine Gewinnstellung erarbeiten, doch sein Gegner Thomas Gebur kämpfte verbissen und versuchte seinen Gegner immer wieder in Pattfallen zu ziehen. Doch Wolfgang Jackwerth ließ sich zu keinem Fehler hinreißen, behielt die Ruhe und die Übersicht und gewann schließlich nach 5 Stunden und 40 Minuten die Partie – da hatte Gebur gerade noch eine Minute auf der Uhr.

Mit diesem Sieg wahren wir unsere Chancen auf den Klassenerhalt in dieser wahrscheinlich am stärksten besetzten Stadtliga der letzten 40 Jahre.
gez. Joachim Kropp

FinWest I mit Verbandsliga-Krimi

Beim knappen Sieg in Verden stockte der Atem

Dieses Match wird keine der beiden Mannschaften so schnell vergessen. An sieben der acht Bretter lief im Vergleich von Verden I und FinWest I alles so, wie Schach-Mannschaftskämpfe eben laufen. Aber an Brett acht war alles anders. Fast zwanzig Züge lang Extremzeitnot, Beide Könige in Mattnetzen gefangen, komplizierteste Verwicklungen, die sekundenschnell bewältigt werden mussten. Und dann ein unglückliches Ende für Verden. Der tragische Held des Tages: der Verdener Fabian Wetjen, der glückliche Held: der Findorffer Sören Behrens. Der Respekt der Zuschauer galt beiden. Dass FinWest mit 4,5:3,5 die Oberhand behielt, war schon fast Nebensache. Aber eine Nebensache, die die Bremer strahlen ließ – und als Tabellenzweiter ein ungewohntes FinWest-Gefühl aufkommen ließ: Endlich mal keine Abstiegssorgen!

Zwei nach der Papierform ziemlich gleichwertige Teams traten in der zweiten Runde der Verbandsliga Niedersachsen/Bremen aufeinander. Und so ging nach schnellen Unentschieden zwischen dem FinWestler Benjam Kaufmann und dem Verdener Michael Hävecker sowie des Bremers Karsten Ohl gegen Torsten Vetter an den Brettern drei und vier alles den erwarteten Gang. Kurz darauf trickste Viktor Gesswein an Brett zwei den Verdener Ulf-Thea Fuhrmeister aus, indem er den Angriff auf seine Dame cool ignorierte, eine Gegendrohung aufstellte und damit eine Figur und die Partie gewann.

Aber die Führung der Bremer währte nicht lange. Malte Hentrop setzte an Brett sieben seine Dame weit unter Wert für das Decken von Bauern ein, übersah in deshalb schlechter Stellung eine Drohung der Verdeners Herbert Campe und weg war der Punkt. Dann konnten Detlef Ryniecki (an Brett sechs gegen Olaf Schmidt) und Uwe Körber (gegen Harald Palmer an Brett sechs) Stellungsvorteile nicht zu ganzen Punkten und damit zur Führung für FinWest umsetzen. Also jeweils Unentscheiden. Das Remis von Christoph Duchhardt am Spitzenbrett war mit genauer Verteidigung sogar schwer erkämpft, weil Verdens Matthias Westphal heftigen Druck gegen den weißen König erzeugt hatte. Also erstmal 3,5:3,5.

Doch nun konzentrierte sich nach soviel schiedlicher Friedlichkeit umso mehr Dramatik am letzten Brett. Dort hatte Fabian Wetjen mit Weiß Sören Behrens am Königsflügel überspielt. Aber der Bremer widersetzte sich dem scheinbar unaufhaltsamen Untergang. Behrens investierte eine Figur und mehrere Bauern, bis plötzlich der unrochierte weiße König in einem Mattnetz vom schwarzen Trio Dame, Turm und Läufer verharren musste. Und beide mussten sich mit kompliziertesten Fragen auseinandersetzen. Gab es für den materiell übermächtigen Weißen Opfermöglichkeiten, um der schwarzen Mattmaschine zuvor zu kommen? Konnte der schwarze König sich einen einzigen Zug lang vor weißen Mattdrohungen abschirmen, um der schwarzen Dame einen tödlichen Hieb zu ermöglichen? Mehrfach führten die Kontrahenten ihre Züge buchstäblich in letzter Sekunde aus, und in der Traube der Mannschaftskollegen, die Brett acht umstanden, war niemand, der in die Rolle von Behrens oder Wetjen schlüpfen wollte. Der fand trotz alledem die Rettungsgasse. Er opferte die Mehrfigur und ein paar Bauern und verstellte erst der Bremer Armada einen Zug lang den Weg, lenkte dann die Dame ab, tauschte sie ab und erlangte eine Gewinnstellung fürs Endspiel. Doch dann das Unfassbare: den Gewinnzug führte er einen Sekundenbruchteil zu spät aus. Zeitüberschreitung, aus, vorbei, Sieg für Behrens, 4,5:3,5 für FinWest. So spannend kann Schach sein.

Karsten Ohl

1. Runde BMM 2019/20: FinWest 2, 3 und 5: Licht und Schatten wechseln sich ab

Am 29.9.2019 begann die diesjährige Bremer Mannschaftsmeisterschaft. In der ersten Runde trafen wir in der Stadtliga gleich auf den haushohen Favoriten von Kirchweyhe2, in deren Aufstellung gleich zehn Spieler mit einer DWZ über 2000 gemeldet sind. Das wollte sich unser Neuzugang Long Lai Hop dann auch nicht nehmen lassen und trat am ersten Brett gegen die U16-Mädchenweltmeisterin Nomin-Erdene Davaademberel an. Ein tolles Erlebnis, aber leider musste er sich nach knapp drei Stunden doch geschlagen geben. Ähnlich ging es auch den anderen. Wir konnten uns zwar lange halten, aber am Ende konnte sich nur Jan Klüver gegen seinen Gegner, der auch 350 DWZ mehr hatte durchsetzen und uns so den Ehrenpunkt retten. Auch Joachim Kropp hatte das Remis eigentlich schon sicher, fand aber im gleichfarbigen Läuferendspiel mit 5 Bauern noch eine Verlustvariante. Schade war auch, dass wir nur mit sechs Spielern antreten konnten, da der siebte noch kurzfristig ausfiel. An den letzten beiden Brettern hätten wir sogar eine reale Gewinnchance gehabt. So stand es aber am Ende 1:7.

Genau umgekehrt machte es unsere 3. Mannschaft, die im letzten Jahr aus der A-Klasse abgestiegen war. Aufsteiger SG Riede/Thedinghausen hatte zu keinem Zeitpunkt eine Chance und so konnten Thorsten Ahlers, Frank Schindehütte, Werner Oswald, Jan Ricardo Kropp, Horst Grün und Erich Casties ihre Partien nach Hause schieben, während Eward Mantei und Wilfried Volbert je einen halben Punkt zum souveränen 7:1-Sieg beisteuerten. Nach der schwierigen letzten Saison macht dieser Sieg Mut für die kommenden Runden.

Das überraschenste Ergebnis schafft aber FinWest 5, die den haushohen Favoriten aus Stotel/Loxstedt empfingen. Die Stoteler, die früher immer mindestens in der A-Klasse gespielt haben, haben leider zunehmend Probleme, eine vollständige Mannschaft zu stellen. Und so haben sie sich wohl entschlossen, in der untersten Klasse zu starten, in der eine Mannschaft nur aus vier Spielern besteht.  Zwar hatten wir unsere Mannschaft mit Niklas Fröhlich am ersten Brett verstärkt, aber der 250 Punkte stärkere Wilfried Gerdes erwies sich dann doch zu stark für ihn. Dafür konnte sich völlig überraschend Tomke Foerster gehen den ebenfalls 250 Punkte stärkeren Helmut Döscher und Karl-Heinz Schubert am 4. Brett durchsetzen, sodass wir plötzlich 2:1 führten. Vorbildlich war dann der Einsatz von Justus Siebert am 3. Brett. Auch wenn er im Turmendspiel zwei Bauern weniger hatte, kämpfte er doch sehr lange und war von allen drei Mannschaften der letzte, der seine Partie beendete. Zwar musste er sich am Ende geschlagen geben, aber das 2:2-Endergebnis war mehr als ein toller Erfolg.

Gez. Joachim Kropp

FinWest 4 verliert deutlich gegen Leherheide 3 mit 1:5

Der Tag ging für Marianne und mich richtig angenehm los. Wir mussten ja in Bremen keine Spieler mehr einsammeln und konnten uns die „Rundreise“ ersparen. Also starteten wir erst um 8:00 Uhr statt wie sonst üblich um 7:00 Uhr. Die Fahrt war ganz entspannt und gemütlich. Es gab keine Lastwagen und keinen Stau auf der Autobahn und so haben wir uns auf der rechten Spur einsortiert und waren pünktlich um 9:45 am Spielort. Erfreut haben wir am Eingang das Schild „Geschlossene Gesellschaft“ zur Kenntnis genommen. Es war somit nicht mit Störungen wie im vergangenen Jahr zu rechnen.

Um 10:00 waren die Leherheider vollständig, wir aber nur mit Brett 5 und 6 vertreten. Nach 5min Wartezeit wollte Raik endlich beginnen und ich habe unsere Mannschaft dann in den Spielbericht eingetragen. Er war schon beim Vorlesen der Paarungen, als wir durch das Fenster den Rest unserer Mannschaft ankommen sahen. Also abbrechen und noch mal von vorne.

Ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich an diesem Tag keine Chance gegen Holger Nemeyer hatte. Gefühlt war jeder Zug von ihm besser als meine Antwort. Schließlich war ich so eingekesselt, dass ich nach seinem 30. Zug aufgegeben habe. Nach meinem Spiel kommt für mich ja immer die lockere Phase, in der ich mir in Ruhe die anderen Spiele anschauen kann. Mariannes Spiel gegen Christian Heuer konnte ich leider nicht mehr sehen, denn sie stand fast gleichzeitig mit mir auf und hatte ebenfalls verloren.

So waren noch vier Partien für mich zum Genießen. Mein erster Eindruck war, dass Werner gegen Leon Klimanov deutlich im Vorteil war, Dennis schien gegen Alexander Wildt etwas im Nachteil. Helmut gegen Elmar Fritzsche und Ricarda gegen Raik Döhler konnte ich nicht beurteilen. Die spielen ja auch oberhalb meines Zuständigkeitsbereiches.

Nach diesem ersten Rundgang hab ich mir meine mitgebrachten Brote genommen und bin nach draußen zum zweiten Frühstück. Mütze und Regenschirm hatte ich ja dabei.

Danach wurde es bei Werner so interessant, dass ich die anderen Spiele nicht mehr mitbekommen hatte.

Für Werner drohte Grundreihenmatt in zwei Zügen. Allerdings war er am Zug und konnte mit Figurengewinn und gleichzeitigem Schachgebot den gegnerischen König so zwischen seine Bauern und Figuren treiben, dass der am Ende zwangsläufig ins Schach Matt laufen müsste. Das hat er auch ganz konsequent durchgezogen bis auf den einen Zug. Da stand ein Bauer so frei, dass Werner nicht widerstehen konnte den zwischendurch mal eben zu schlagen. Darauf folgte dann das o.g. Grundreihenmatt.

In der Zwischenzeit hatten auch Dennis und Helmut ihre Partien verloren. Ricarda rettete uns dann das Ehrentor.

Anschließend wollten Marianne und ich noch durch den Fischereihafen spazieren und in einem Fischrestaurant etwas essen oder auch nur ein Fischbrötchen auf die Hand, haben aber aufgrund des Regens darauf verzichtet.