Wie zu erwarten war – weil dieses Turnier nach einem offenen Schweizer System gespielt wird- kam es in der 4. Runde unserer diesjährigen VM zum Aufeinandertreffen von unserem letzten Vereinsmeister Ingo Veit und dem zurzeit Führenden Joachim Kropp. Dabei unterlief Ingo Veit dieses Mal eine kleine Unsauberkeit in der Eröffnung, sodass Joachim Kropp eine gute Stellung mit einem Mehrbauern erreichten konnte. In der Folge war sogar noch ein Springergewinn möglich. Jedoch zeigte sich, dass dieser vergiftet gewesen wäre, weil dann ein Freibauer auf d6 zur Dame geführt werden konnte. Da Joachim Kropp jedoch den Zeitpunkt verpasste, seinem König ein Luftloch zu verschaffen, blieb es auch weiterhin spannend. Doch als viele schon dachten, dass Weiß auf Gewinn stehen würde, gelang Schwarz ein Gegenangriff mit dem er zuerst einen Bauern zur Dame umwandeln konnte. Damit stand er klar auf Gewinn. Ein weiterer Bauernvorstoß sorgte dann für die endgültige Entscheidung und einem Matt im 61. Zug. Erst in der Analyse zeigte sich aber, dass dieser Vorstoß eigentlich den Gewinn verschenkt hätte, denn Schwarz konnte so zwar einen Läufer gewinnen, jedoch wäre das entstehende Endspiel mit Springer und Bauer gegen zwei Bauern remis gewesen, da Ingo Veit den Abtausch des letzten Bauern hätte erzwingen können.
Doch dies war nicht die einzige Überraschung. Im Verfolgerduell konnte sich Karl-Heinz Schubert gegen Wolfgang Jackwerth durchsetzen und so seinen Ruf als Favoritenschreck festigen. Als eine Nummer zu groß erwies sich dagegen Long Lai Hop für Etienne Sadek, während es auch in der Partie zwischen Tammo Stindt und Bernd Bremermann lange hin und herwogte. Am Ende konnte sich Bernd jedoch durchsetzen und seinen ersten Punkt erzielen.
Die Tabelle:
Spiele Punkte
- Joachim Kropp 4 4:0
- Karl-Heinz Schubert 4 2,5:1,5
- Long Lai Hop 2 2:0
- Ingo Veit 4 2:2
- Manfred Wardenberg 3 1,5:1,5
- Wolfgang Jackwerth 4 1,5:2,5
- Reiner Guse 1 1:0
- Harry Baumann 1 1:0
- Etienne Sadek 3 1:2
- Bernd Bremermann 3 1:2
- Frank Nackenhorst 2 0,5:1,5
- Umutcan Kaya 2 0,5:1,5
- Tammo Stindt 3 0,5:2,5
- Horst Grün 1 0:1
- Rida Boussitou 1 0:1
Als längjähriges Mitglied der GSG und SK West verfolge ich weiterhin das Geschehen. Mit etwas Wehmut sehe ich, das seit einigen Jahren keine Unterschiede mehr hinchtlich der Spielstärke und Einordnung in Spielklassen gemacht werden.
Trotz meiner nicht unerheblichen Spielstärke verweigerte man mir s.Zt. die Teilnahme in der Meisterklasse.
Moin BK, soweit ich weiß, gibt es auch bei West die „Klasseneinteilung“. Meine Spielstärke ist auch ganz ok., aber ohne Aufstieg in die Meisterklasse? Würde das nicht das System „entwerten“? Und (leicht zugespitzt): Macht es bei 10 Mitgliedern noch Sinn, die untereinander zu „spalten“? Freuen wir uns doch eher darüber, dass es noch nicht drei Bremer „Großvereine“ beim Schach gibt, weil alle übrigen mangels Masse, den Betrieb einstellen mussten. Dein nSatz: „keine Unterschiede hinsichtlich der Spielstärke …“ unteschlägt, dass auch von den „Schwächeren“ zwei aufsteigen.Und dann sieht es eben so aus, wie du es beschrieben hast.